Abstract
ZusammenfassungAm Beispiel der feministischen Zeitschrift Courage zeigt der Beitrag, wie ihr partizipativer Herstellungsprozess eine psy-feministische Wissensgenerierung ermöglichte, die auch Frauen mit Psychiatrieerfahrung einschloss. Deren Beobachtungen, Wahrnehmungen und Deutungen verbanden die Zeitschriftenmacherinnen mit visuellen Darstellungen und einem Literaturkanon, der weit über das Feld der Psychiatrie(-kritik) hinausreichte. Anstelle medizinischer Psychopathologien implementierten die Courage-Frauen Schreibstile und Bildsprachen, die das subjektive Erleben von psychischen Leiden und psychischen Alteritäten in den Vordergrund stellten und es zur gesellschaftlichen Stellung von Frauen in Beziehung setzten. Gleichzeitig kamen in der Zeitschrift auch die Anbieterinnen feministischer Behandlungsmöglichkeiten zu Wort. Die Psychiatriekritik der Courage – so die These – zeichnete sich durch einen multiperspektivischen Ansatz aus, der das Thema „Frauen in der Psychiatrie“ aus dem engen Feld der Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie herauslöste und um künstlerische, patientinnen- und erfahrungsorientierte sowie gesellschaftskritische Perspektiven erweiterte.
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