Abstract

Nach Feststellung des Bestands an stabreimenden Wortpaaren im frühmittelhochdeutschen Rolandslied und dem Erscheinen der neuen kritischen Ausgabe von Strickers Karl der Große (Singer), ist es angebracht, nach den Wortpaaren in Singers Karl zu fragen, sie zu sammeln und zu analysieren und diese im Kontext und in Beziehung zu anderen frühdeutschen Werken zu beschreiben. Bislang ist das Althochdeutsche und das Frühmittelhochdeutsche erschlossen worden, mit Zusätzen aus dem Mittelhochdeutschen, vor allem in der hochklassischen Epoche. Auf eine Liste der Wortpaare chronologisch nach dem Erscheinen im Text folgt die alphabetisch geordnete Einzelanalyse, in der der Kontext erschlossen wird, Bezüge zum Rolandslied und gegebenenfalls zu der früheren Überlieferung der Wortpaare hergestellt werden, wobei der Gesamtbestand der stabreimenden Wortpaare in diesem Werk gewürdigt wird. Stabreim wird als rhetorisches Mittel nach germanischer Tradition aufgefasst; das heißt, dass nur betonte Silben miteinander staben. Vokale staben untereinander. Die Verbindungen , und staben je nur miteinander. Die knapp 50 stabreimenden Wortpaare in Strickers Karl werden mit den 42 im Rolandslied bezeugten Paaren verglichen, wobei insbesondere Änderungen Beachtung verdienen. Neue Paare warden identifiziert, während bekannte Paare in ihrer Gebrauchstradition erschlossen werden. Es stellt sich heraus, dass maßgebliche Nachschlagewerke in vielen Fällen die Wortpaare nur unvollständig dokumentiert haben. Somit wird die Geschichte der stabreimenden Wortpaare im Frühdeutschen neugestaltet. Weitere Untersuchung werden die Rolle der stabreimenden Wortpaare in der Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Literatur klarer warden lassen. 

Full Text
Published version (Free)

Talk to us

Join us for a 30 min session where you can share your feedback and ask us any queries you have

Schedule a call