Abstract
Das medizinische Modell der forschungsethischen Kodizes operiert aus einer privilegierten Perspektive. Die Reaktion von Sozialwissenschaftler/innen umfasst dabei das ganze Spektrum, von Achtung und Einhaltung bis Rebellion. In diesem Beitrag fuhre ich einen Ansatz aus, der wegfuhren mochte von den verfeindeten Beziehungen, mittlerweile den Diskurs zwischen den Vertreter/innen der medizinisch gerahmten Ethikkodizes und denen, diese Kodizes fur ihre Forschung fur unerheblich erachten, charakterisieren. Der vorgeschlagene Weg aus den verfeindeten Lagern heraus beinhaltet, bestehenden institutionalisierten Ethikkodizes fur medizinische Forschung beizubehalten, aber darauf zu bestehen, dass Forschende in den Sozialwissenschaften ihre eigenen, gut entwickelten disziplinaren Kodizes nutzen, um ethische Forschung zu betreiben. Sobald sie sich von den Lagerkampfen entfernt haben, sind Sozialwissenschaftler/innen nicht langer gezwungen, sich in den Ethikbegutachtungsverfahren als die anderen zu positionieren; sie konnen nun auf ihre eigene Forschungsethik ruckgreifen. Diese Perspektive geht aus meiner autobiografischen Reflexion hervor, ich seit 2001 gefuhrt habe, u.a. als Grundungsmitglied des kanadischen Panels zu Forschungsethik und als qualitativ arbeitender Soziologe mit langjahriger Erfahrung, auch als Teilnehmer der Debatte.
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