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Paarbasierte Psychotherapie: Ein Review über die Wirksamkeit kognitiv-verhaltenstherapeutischer Ansätze mit Paaren bei psychischen Störungen

Zusammenfassung. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Wirksamkeit paarbasierter kognitiv-verhaltenstherapeutischer Psychotherapie bei psychischen Störungen. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurden Ansätze aus der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Paartherapie systematisch mit Interventionen der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) integriert und für die Behandlung eines breiten Spektrums individueller psychopathologischer Erkrankungen weiterentwickelt. Diese Ansätze grenzen sich deutlich von einer Paartherapie im klassischen Sinne ab und können als Psychotherapie bei einer psychischen Störung mit Krankheitswert unter Einbezug der Partnerin oder des Partners gewertet werden. Zentrale Konzepte der paarbasierten KVT werden kurz vorgestellt und die Ergebnisse klinischer Studien zusammengefasst. Insgesamt zeigen klinische Studien bei Depressionen, Substanzkonsumstörungen, Angststörungen, Zwangsstörungen, Posttraumatischen Belastungsstörungen und Essstörungen signifikante Verbesserungen der Symptomatik und sind somit mindestens ebenso wirksam, wenn nicht wirksamer, als Einzelbehandlungen. Darüber hinaus zeigen sich in der paarbasierten KVT häufig auch Verbesserungen in der Partnerschaftsqualität sowie zum Teil in Faktoren wie Expressed Emotion oder Symptomakkommodation, welches beides Risikofaktoren für den Therapieverlauf sowie für ein Wiederauftreten der Störung sind. Dringend benötigt werden zusätzliche randomisiert-kontrollierte Studien für einen direkten Vergleich mit individueller KVT, welcher für einige Störungen noch nicht vorliegt, sowie für eine genauere Untersuchung von Faktoren, die eine paarbasierte KVT vs. eine individuelle KVT indizieren würden. Abschließend werden klinische Empfehlungen bezüglich der Indikation und Durchführung einer paarbasierten KVT zusammengefasst.

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Familienzeit als Schutzfaktor für emotionale Probleme und Verhaltensprobleme von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1

Zusammenfassung. Diabetes mellitus Typ 1 ist eine chronische Erkrankung, die oftmals im Kindesalter diagnostiziert wird und bei betroffenen Kindern mit einem erhöhten Risiko für diabetesbedingte emotionale Belastung und Verhaltensauffälligkeiten einhergeht. Familiäre Beziehungen spielen im Alltag diabeteskranker Kinder eine zentrale Rolle. Ziel dieser querschnittlichen Studie war es, zu untersuchen, inwieweit die Quantität gemeinsamer Eltern-Kind-Zeit als Schutzfaktor angesehen werden kann und mit weniger emotionalen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten des Kindes assoziiert ist. Wir gingen davon aus, dass die Eltern-Kind-Zeit vor allem dann als Schutzfaktor wirkt, wenn die gemeinsame Zeit als zufriedenstellend erlebt wird und keine diabetesbezogenen Eltern-Kind-Konflikte die gemeinsame Zeit beeinträchtigen. Es nahmen 83 Familien an der Studie teil. Die Eltern und das an Diabetes erkrankte Kind beantworteten unabhängig voneinander Fragen über kindliche emotionale Probleme bzw. Verhaltensprobleme, Fragen zur Eltern-Kind-Zeit und zu diabetesbezogenen Konflikten. Mehr Eltern-Kind-Zeit war mit weniger kindlichen Verhaltensproblemen aus Elternsicht korreliert. In Strukturgleichungsmodellen zeigte sich, dass diabetesbezogene Konflikte aus Kindersicht sowohl den Zusammenhang zwischen gemeinsamer Eltern-Kind-Zeit und emotionalen Problemen aus Kindersicht als auch zwischen gemeinsamer Eltern-Kind-Zeit und Verhaltensproblemen aus Elternsicht moderierten. Zudem fand sich ein Moderationseffekt für die elterliche Zufriedenheit auf den Zusammenhang zwischen Eltern-Kind-Zeit und Verhaltensproblemen aus Sicht der Eltern. Die Ergebnisse legen nahe, dass Kinder vor allem in den Familien von Eltern-Kind-Zeit profitieren, in denen weniger diabetesbezogene Konflikte auftreten. Praktische Implikationen für die Elternberatung und systemische Familientherapie werden diskutiert.

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Wissen und Handeln – Erziehungsbedarf von Müttern mit Kleinkindern: Eine qualitative Untersuchung

Zusammenfassung. Elterliche Erziehungskompetenz, wie sie z.B. durch Elterntrainings vermittelt wird, ist ein wichtiger Ansatzpunkt zur Prävention kindlicher Verhaltensauffälligkeiten. Insbesondere die frühzeitige Vermittlung von Erziehungsfertigkeiten scheint sinnvoll. Dies gilt besonders für die Gruppe belasteter Eltern und Familien, die von niedrigschwelligen Angeboten in der frühen Familienphase profitieren. Darüber hinaus ist die Vermittlung elterlicher Erziehungskompetenz auch im Rahmen der psychotherapeutischen Behandlung bedeutsam. Trotz der Wirksamkeit von Elterntrainings werden diese oft – insbesondere bei Eltern mit Kleinkindern – nicht angeboten oder in Anspruch genommen oder auch im Rahmen der Psychotherapie nur vereinzelt in die Behandlung integriert. Ziel dieser qualitativen Arbeit ist die Identifikation des Unterstützungsbedarfs bei N = 20 Müttern mit Kindern unter 3 Jahren sowie von Rahmenbedingungen und Inhalten eines – aus Müttersicht – hilfreichen Elterntrainings. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl „Hebammenwissen“ (z.B. Hinweise zu Wochenbett, Ernährung, Schlaf, Gesundheit und Entwicklung des Kindes) als auch „Erziehungswissen“ (z.B. Fragen zum Umgang mit kindlichem Problemverhalten, Eltern-Teamwork) auf Wissens- und Handlungsebene Inhalt eines Trainings sein sollten. Insbesondere die Rahmenbedingungen eines Elterntrainings scheinen für die Inanspruchnahme ausschlaggebend zu sein. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass Mütter mit Kleinkindern eine empfängliche Gruppe für Interventionen zu sein scheinen, die vor allem unter präventiven Aspekten stärker in der Versorgung berücksichtigt werden sollte.

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Familienaufstellung als Einzelintervention im Gruppensetting bei chronisch-psychosozialen Konflikten: Kurz-, mittel- und langfristige Wirksamkeit

Zusammenfassung. Familienaufstellungen als systemtherapeutische Einzelinterventionen im Gruppensetting sind vielfach Teil der Versorgung in psychiatrischen, psychologischen und psychotherapeutischen Einrichtungen. Sie dienen der räumlichen Inszenierung symptomatischer Beziehungsstrukturen in Familiensystemen entlang dem Anliegen einer oder eines Fallgebenden. Da Mitglieder des Familiensystems i.d.R. nicht anwesend sind, werden diese durch sogenannte Repräsentanten vertreten. Familienaufstellungsseminare umfassen meist 3-tägige Gruppen mit 26 Teilnehmenden, davon 15 Fallgebende. Bisher existiert kaum evidenzbasierte Forschung zu dieser Interventionsform. Daher diente eine randomisiert kontrollierte Studie (RCT) der Überprüfung ihrer kurzfristigen Wirksamkeit im Vergleich zu einer 4-monatigen Wartegruppe (Studie 1, n = 208), zur mittelfristigen Wirksamkeit für die Interventionsgruppe nach 8 und 12 Monaten (Studie 2, n = 104) und zur langfristigen Wirksamkeit nach 5 Jahren kumuliert für die Interventions- und Wartegruppe mit nachheriger Familienaufstellung (Studie 3, n = 137). Die Stichprobe wurde in der Allgemeinbevölkerung rekrutiert ( M = 48–52 Jahre, SD = 9–10; 79–84% Frauen). Es zeigten sich Verbesserungen nach 2 Wochen bzgl. des psychologischen (EB-45, FEP, K-INK; d = 0.46–0.55) und systembezogenen Funktionsniveaus (EXIS; d = 0.27–0.61) mit stabilen Effekten nach 4, 8 und 12 Monaten. Nach 5 Jahren zeigte sich das systembezogene Funktionsniveau ( d = 0.48) weiterhin stabil verbessert, hingegen das psychologische Funktionsniveau vergleichbar zur Baseline. Per-Protocol-Analysen unterstützten die Intention-to-Treat-Analysen. Die Ergebnisse weisen auf eine kurz-, mittel- und langfristige Wirksamkeit von Familienaufstellungen hin und ermutigen zur Replikation und zu Studien mit klinisch beeinträchtigten Teilnehmenden, z.B. als Zusatzangebot stärker kognitiv ausgerichteter psychologischer Psychotherapien.

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Gottmans Balance-Theorie im Kontext von Eltern-Kind-Beziehungen

Zusammenfassung. Gottman hat in seiner Balance-Theorie zu Paarbeziehungen postuliert, dass das Verhältnis von positiven zu negativen Interaktionen relevanter für die Stabilität und Zufriedenheit von Beziehungen sei als das absolute Ausmaß dieser Interaktionsqualitäten. Dieser Artikel behandelt die Frage, ob und inwiefern man die Balance-Theorie von Gottman auf Eltern-Kind-Beziehungen übertragen kann. Nach einer Übersicht über die Möglichkeiten und Grenzen einer solchen Übertragung wird im empirischen Teil anhand eines Datensatzes einer Pflegefamilienstudie (GROW&TREAT; N = 251 Familien, davon 94 Pflegefamilien) exploriert, ob der Beziehungsindex (das Verhältnis von positiver zu negativer kindlicher Beziehungsgestaltung) in der Lage ist, die Zufriedenheit mit der Eltern-Kind-Beziehung 1 Jahr später vorherzusagen. Darüber hinaus wird untersucht, ob dieser Zusammenhang über ein Entfremdungserleben mediiert wird. Der Beziehungsindex stellte sich als signifikanter Prädiktor dar, allerdings können auch die jeweiligen absoluten Häufigkeiten die Zufriedenheit mit der Beziehung vorhersagen, jedoch scheint hier bei den (Pflege-)Müttern nur das Ausmaß positiver, bei den (Pflege-)Vätern eher nur das Ausmaß negativer Beziehungsgestaltung bedeutsam zu sein. Eine Mediation über die Entfremdung ließ sich nicht feststellen, da die Varianz in deren Erleben zu gering war und die Voraussetzungen für eine Mediation nicht erfüllt wurden. Des Weiteren wollen wir zur Diskussion über die mögliche Rolle solcher Indizes in der Psychotherapie anregen.

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Messung der Stimmfrequenz im Paargespräch – Chancen für Diagnostik und Intervention in der Paartherapie

Zusammenfassung. Die vorliegende Arbeit stellt die bisherigen empirischen Befunde zur Sprachgrundfrequenz (f0) in Paargesprächen vor und untersucht, wie sich die f0 nach einer experimentellen Stressinduktion im anschließenden spontanen Gespräch zwischen den Partner_innen verändert, wie die f0 mit der verbalen Stressäußerung zusammenhängt und wie sie zwischen den beiden Partner_innen kovariiert. Von 128 heterosexuellen Paaren nahm jeweils eine Person pro Paar am Trier Social Stress Test (TSST) teil. Die dem TSST vorangehende und anschließende naturalistische Interaktion zwischen den Partner_innen wurde gefilmt und nach Gesprächsthema und Art der Stressäußerung kodiert. Wie vorherige Studien zur f0 im Paargespräch zeigte auch die vorliegende Studie, dass die f0 wichtige Informationen über die Partnerschaft enthält. Während eine Erhöhung der f0 in Gesprächen über einen paarinternen Stressor (d.h. bei Konfliktgesprächen) mit negativen Kommunikationsmustern einherging, zeigte die vorliegende Studie, dass die f0 bei Gesprächen über einen paarexternen Stressor (d.h. beim TSST) mit emotionsorientierten Stressäußerungen einherging, also einer für den Stressbewältigungsprozess förderlichen Art der Kommunikation. Die Oszillatorenmodelle zeigen darüber hinaus, dass eine Kopplung der f0 zwischen den Partner_innen besteht, was darauf hindeutet, dass die nicht gestressten Partner_innen auf die paraverbalen Stressäußerungen der gestressten Partner_innen mit ihren eigenen paraverbalen Stressäußerungen reagieren.

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Familie als Ressource, Fokus und Kontext therapeutischer Interventionen

Zusammenfassung. Die Familie spielt für die körperliche und psychische Gesundheit eine wichtige Rolle. Familienbeziehungen können die Ursache psychischer Probleme sein oder psychische Probleme verstärken. Sie können aber auch eine wichtige Ressource zur Bewältigung psychischer Probleme sein. Andererseits kann eine akute oder chronische psychische Belastung auch Probleme in Familienbeziehungen verursachen oder verstärken. Der Familienkontext bietet deshalb verschiedenste Ansatzpunkte für therapeutische Interventionen. Die vorliegende Auswahl wissenschaftlicher Beiträge beleuchtet unterschiedliche Facetten von Partnerschaft und Familie sowie deren Relevanz für die Psychotherapie und psychologische Interventionen. Sie umfasst einerseits unmittelbare Interventionsforschung auf Paar- und auf Familienebene, andererseits aber auch die Erforschung von Interaktionsprozessen von Paar- und Eltern-Kind Beziehungen, die Untersuchung des Interventions- und Unterstützungsbedarfs von Müttern von Kleinkindern sowie Forschung zur Ressourcenfunktion der Familie im Kontext einer chronischen Krankheit. Die Beiträge unterstreichen auf vielfältige Weise wie eng verwoben das individuelle und das interpersonelle Funktionsniveau auf Familien- und Paarebene sind und wie therapeutische Interventionen vom Einbezug familiärer oder partnerschaftlicher Prozesse profitieren können.

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Präoperatorisches Denken bei verschiedenen psychischen Störungen: Zwei Querschnittsstudien zum besseren Verständnis des CBASP

Zusammenfassung. Hintergrund: In der Behandlung der persistierenden depressiven Störung (PDD) werden Psychotherapien mit interpersonellem Schwerpunkt empfohlen. Ein Beispiel dafür ist das Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP), was davon ausgeht, dass Menschen mit PDD zu einem präoperatorischen Denkstil neigen. Das Ziel dieser Arbeit ist herauszufinden, ob dieser Denkstil auch bei Menschen mit einer Panikstörung oder einem chronischen Rückenschmerz beobachtet werden kann. Methodik: In einer Studie wurden Patient_innen mit einer Panikstörung ( n = 20) verglichen mit Patient_innen mit einer depressiven Störung ( n = 20) und gesunden Kontrollen ( n = 20). In einer weiteren Studie wurden Patient_innen mit chronischem Rückenschmerz ( n = 30) verglichen mit gesunden Kontrollen ( n = 32). Alle Proband_innen wurden mit dem Lübecker Fragebogen Präoperatorisches Denken (LFPD) befragt. Daneben wurden die Angehörigen der Proband_innen gebeten, das Interaktionsverhalten der Probandin bzw. des Probanden mit dem Interpersonal Message Inventory (IMI) zu beurteilen. Ergebnis: Die erste Studie kam zu dem Ergebnis, dass sich nur die depressiven Patient_innen im LFPD signifikant von den gesunden Kontrollen unterschieden ( p < .001). In der Subskala „feindselig“ des IMI unterschieden sich die Kontrollen von beiden Patient_innengruppen, allerdings war nur der Befund für die Panikstörung signifikant ( p = .008). In der zweiten Studie unterschieden sich die Patient_innen mit der Schmerzstörung von den gesunden Kontrollen nur im Bezug auf die IMI Subskala „feindselig“ ( p = .005), aber nicht im LFPD. Schlussfolgerung: Das präoperatorische Denken wurde nur bei Patient_innen mit depressiver Störung beobachtet, obwohl die anderen beiden Patient_innengruppen von ihren Angehörigen ebenfalls als feindselig wahrgenommen wurden. Diese Befunde sprechen dafür, dass interpersonelle Defizite bei psychischen Störungen nicht immer auf das dem CBASP zugrundeliegende Modell des präoperatorischen Denkens zurückzuführen sind.

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