Abstract

ZusammenfassungKinder und Jugendliche mit psychischen Störungen weisen komplexe Bedarfe auf, die regelhaft Leistungen aus mehreren Sozialgesetzbüchern erforderlich machen und innerhalb der medizinischen Versorgung Leistungen aus verschiedenen Sektoren bedingen können. Die steigende Inanspruchnahme, die Zunahme der Schweregrade der Störungsbilder sowie der fachübergreifende Personalmangel belasten die Strukturen der interdisziplinären Versorgungsnetzwerke. Die Folge sind lange Wartezeiten, lange Wegstrecken und regionale Unterversorgung. Das Fachgebiet der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (KJPP) nimmt die zentrale und koordinative Rolle in der kooperativen Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Erkrankungen ein. Die KJPP weist angesichts der zunehmenden Herausforderungen Reformbedarf auf, welcher sich von dem der somatischen Versorgungsstrukturen, aber ebenso von denen der Psychiatrie und Psychotherapie bzw. der Psychosomatik unterscheidet. Das vorliegende Diskussionspapier beschreibt die Besonderheiten der KJPP-Strukturen, die Reformbedarfe und Lösungsmöglichkeiten durch Abbau von Sektorengrenzen in der Patientenversorgung, in der Weiterbildung sowie im Personaleinsatz, durch Intensivierung der Vernetzung, durch stärkere Nutzung von Telemedizin sowie durch Aufbau evidenzbasierter Prävention und Früherkennung.

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