Abstract

ZusammenfassungEinleitungDer langfristige Anstieg der Lebenserwartung wirft die Frage auf, ob die gewonnene Lebenszeit mit einer Verlängerung der Jahre ohne gesundheitliche Einschränkungen einhergeht. Die Studie untersucht, wie sich die Lebenserwartung ohne funktionelle und Mobilitätseinschränkungen ab dem Alter 46 und 65 Jahre sowie ihre Anteile an der Restlebenserwartung seit 2008 verändert haben.MethodenWir analysieren Daten des Deutschen Alterssurveys der Wellen 2008, 2014 und 2020/2021. Die Lebenserwartung ohne funktionelle Einschränkungen (Disability Free Life Expectancy – DFLE) wurde mit der Sullivan-Methode berechnet. Untersucht wurden starke funktionelle Einschränkungen mit dem „Global Activity Limitation Indicator“ (GALI) und Einschränkungen der Mobilität (Treppensteigen, mehr als 1 km Gehen).ErgebnisseKompression der Morbidität beim GALI ist bei 46- und 65-jährigen Männern seit 2014 zu beobachten, bei gleichaltrigen Frauen dagegen nicht. Bei der Mobilität zeigen 46- und 65-jährige Männer Tendenzen zur Kompression beim Treppensteigen und 46-jährige Männer beim Gehen von mehr als 1 km seit 2014. Die Werte für Frauen stagnieren für die beiden erstgenannten Indikatoren, aber nicht für 46-jährige Frauen beim Gehen von mehr als 1 km seit 2014.DiskussionUnsere Analysen zeigen je nach Indikator, Alter und Geschlecht unterschiedliche Trends der DFLE und lassen keine eindeutige Antwort auf die Frage nach Morbiditätskompression oder -expansion zu. Kompression der Morbidität sehen wir eher bei Männern, Tendenzen der Stagnation oder Expansion dagegen eher bei Frauen. Diese Resultate signalisieren Herausforderungen in der Erhaltung der funktionellen Gesundheit vor allem bei Frauen und weisen auf die Notwendigkeit gezielter Interventionen hin, um die Lebensqualität und die gesunde Lebenserwartung zu verbessern.

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