Abstract

ZusammenfassungHintergrundEine Aufmerksamkeitsdefizit‑/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Kindern und Jugendlichen geht mit elterlichen Belastungen einher. Umgekehrt sind psychosoziale Belastungen der Eltern mit dem Auftreten von Unaufmerksamkeits‑/Hyperaktivitätssymptomen (UHS) bei den Kindern assoziiert. In diesem Beitrag wird der Zusammenhang verschiedener Arten und des Umfangs elterlicher Belastungen mit UHS und einer elternberichteten ADHS-Diagnose der Kinder analysiert.MethodikAuf Grundlage der Daten von n = 4596 Teilnehmenden der KiGGS-Kohorte (Welle 2: 2014–2017) wurden in einer querschnittlichen Analyse elterliche Belastungen in Zusammenhang mit UHS sowie einer elternberichteten ADHS-Diagnose der Kinder gebracht. Berichtet werden Häufigkeiten, Mittelwerte sowie für Geschlecht, Alter, sozioökonomischen Status und Migrationshintergrund adjustierte Beta-Koeffizienten und Odds Ratios.ErgebnisseEinzeln betrachtet waren mehr elterliche Belastungsarten mit UHS assoziiert als mit einer ADHS-Diagnose. Multivariat betrachtet erwiesen sich finanzielle Sorgen und Erziehungsprobleme/Konflikte mit den Kindern als signifikante Prädiktoren sowohl für UHS als auch für eine ADHS-Diagnose des Kindes. 4 oder mehr elterliche Belastungen gingen zudem mit einer höheren Wahrscheinlichkeit sowohl für UHS als auch für eine ADHS-Diagnose einher.DiskussionFinanzielle Belastungen und Erziehungsprobleme stellen relevante Belastungen der Eltern von Kindern mit UHS oder ADHS-Diagnose dar. Wechselbeziehungen zwischen elterlichen Belastungen und der ADHS eines Kindes sind anzunehmen. Maßnahmen zur familiären Entlastung können entweder auf eine Verbesserung der familiären Lage (Verhältnisprävention) oder des familiären Umgangs mit dem von ADHS betroffenen Kind (Verhaltensprävention) zielen.

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