Abstract

Agile und bürokratische Organisationen stehen in einem Spannungsverhältnis. Die in diesem Artikel vorgestellte qualitative Studie befasst sich mit der Frage, wie Verwaltungen mit diesem Spannungsverhältnis umgehen, wenn agile Methoden eingeführt werden sollen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf organisationalen Bewältigungsstrategien zur Moderation der inhärenten Konflikte. Als empirischer Fall wird der Landschaftsverband Westfalen-Lippe betrachtet. Die Analyse basiert auf elf leitfadengestützten Interviews mit Expertinnen und Experten, Dokumentenauswertungen sowie Feldbeobachtungen. Die Auswertung des Materials erfolgt mittels qualitativer Inhaltsanalyse. Im Ergebnis bestätigt sich, dass die konzeptionell bedingten Spannungsfelder in der Praxis als Problem wahrgenommen werden und Widerstände hervorrufen. Es bestehen Ziel- und Ressourcenkonflikte zwischen agilen Projekten und der Linienorganisation sowie Autonomiekonflikte zwischen selbstorganisierten Teams und Führungskräften. Als vorherrschende organisatorische Lösungsstrategien wurden eine Entkopplung von Agilität und Routineprozessen, eine Integration der Betroffenen durch Schulung und Einbindung in das Projekt sowie Anpassungen der Methodik zur Erhöhung der Passfähigkeit zu bürokratischen Organisationen identifiziert.

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