Abstract

Eines der Kernversprechen des Onlinezugangsgesetzes ist der einheitliche Zugang zu Verwaltungsleistungen aller administrativen Ebenen und Verwaltungsbereiche. Umgesetzt wird dieser Anspruch durch einen „Portalverbund“, der eine neue Art der Verwaltungsverflechtung im deutschen Föderalismus begründet. So übernehmen Bund und vor allem Länder durch ihre Portale zunehmend Teilprozesse kommunaler Verwaltungsverfahren. Die Kommunen selbst können von Größenvorteilen und Synergien profitieren, finden sich aber zugleich in ihrer Organisationshoheit eingeschränkt. Aus der empirischen Analyse von 19 Verwaltungsportalen für kommunale Leistungen werden die Portalgovernancesysteme im Hinblick auf die ihnen inhärenten Verwaltungsverflechtungen und deren Koordinationsmechanismen entwickelt. Im Fokus des Beitrags steht dabei die Frage, inwiefern die Governancestrukturen von Online-Verwaltungsportalen eine koordinierte digitale Aufgabenerbringung unter Beibehaltung der Autonomie von Kommunalverwaltungen ermöglichen. Aufgezeigt werden insofern Stärken und Defizite unterschiedlicher Typen der Portalgovernance, die in der Praxis kommunaler Verwaltungsdigitalisierung zu finden sind.

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