Abstract

In diesem Artikel erortere ich eine Reihe ethischer Fragen im Zusammenhang mit dem von den USA in Auftrag gegebenen Belmont-Bericht (NATIONAL COMMISSION FOR THE PROTECTION OF HUMAN SUBJECTS OF BIOMEDICAL AND BEHAVIORAL RESEARCH 1979), wobei ich als Ausgangspunkt eine postqualitative Untersuchung mit zehn (schwarzen) Kindern im Alter von 14 bis 15 Jahren in einer sudafrikanischen Schule nutze. Ich bat die Kinder, Gruppen zu bilden, um gemeinsam uber die mogliche Relevanz bestimmter, in Australien entwickelter Szenarien zu Klimawandel fur Sudafrika nachzudenken. Die Szenario-Aktivitat sollte das aktive gemeinsame Lernen der Teilnehmer_innen anregen. Sie sollte auch bewusst performativ sein, da die in den vorgestellten Szenarien verwendeten Worte Einfluss auf die (gemeinsamen) Uberlegungen der Kinder haben wurden, fur die ich eine gewisse Verantwortung ubernommen hatte. Vor dem Hintergrund dieser Untersuchung und mit Blick auf laufende ethische Debatten uber den Zweck sozialwissenschaftlicher Forschung stelle ich Uberlegungen vor, die in eine radikale Uberarbeitung der Leitlinien des Belmont-Berichts (der fur Ethik-Ausschusse weltweit relevant ist) munden, um ein performatives Verstandnis von Sozialforschung zu integrieren. Obwohl ich mich auf ethische Fragen der Forschungsinteraktion mit Kindern/Jugendlichen konzentriere, durften meine Uberlegungen auch Auswirkungen auf die partizipative Forschung mit Erwachsenen haben.

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