Abstract

ZusammenfassungDie Herausforderungen der COVID-19-Pandemie stoßen in europäischen Gesundheitssystemen auf unterschiedliche institutionelle Strukturen und Handlungstraditionen. Dieser Beitrag befasst sich am Beispiel der öffentlichen Gesundheitsdienste (ÖGD) Schwedens, Frankreichs und Österreichs mit der Frage nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden bei den Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung (Stand: November 2020).Österreich ist das unter den Vergleichsländern am wenigsten, Frankreich das am stärksten von der Pandemie betroffene Land. In allen analysierten Gesundheitssystemen existiert ein Spannungsverhältnis zwischen nationalstaatlichen und regionalen Zuständigkeiten. Frankreichs Gesundheitssystem ist besonders zentralistisch ausgerichtet, das schwedische stark regional und kommunal organisiert. Die Regierungen in den Nationalstaaten sind bestrebt, von Parlamentsentscheidungen unabhängige Kompetenzen zur Pandemieeindämmung zu erhalten. Schweden unterscheidet sich bei der Pandemieeindämmung von Österreich und Frankreich durch eine vornehmlich auf Empfehlung und Appelle statt auf Ge- und Verbote stützende Strategie. Dabei ähneln sich die Handlungssequenzen im Pandemieverlauf und, abgesehen von Schweden, auch die zur Pandemieeindämmung eingesetzten Instrumente. Der Verlauf und die getroffenen Maßnahmen in Österreich und Frankreich zeigen deutliche Parallelen zu denen in Deutschland. Der Schutz besonders vulnerabler Gruppen ist in allen Ländern nur unzureichend gelungen und bleibt eine beständige Herausforderung.

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