Abstract
Obwohl eine beachtliche Anzahl von linguistischen Monographien und Aufsatzen zu somatischen Phraseologismen vorliegt, handelt es sich dabei hauptsachlich um vergleichende Textuntersuchungen zwischen zwei oder mehr Sprachen. Von Interesse ist jedoch auch, den eigentlichen Gebrauch, die Funktion und die Bedeutung dieser Somatismen in der mundlichen und schriftlichen Kommunikation zu analysieren. Beispielsweise spielen diese gefuhlshaften Ausdrucke besonders in der Liebeslyrik schon seit Jahrhunderten eine erhebliche Rolle. Der Aufsatz zeigt an Hand von Gedichten von Autorinnen und Autoren wie etwa Erich Fried, Walter Helmut Fritz, Ulla Hahn, Heinz Kahlau oder Sarah Kirsch, dass emotionelle Empfindungen in der modernen Liebeslyrik durch korperbezogene Sprichworter und Redensarten zum Ausdruck kommen. Es handelt sich in diesen Gedichten kaum um romantische Gefuhlsoffenbarungen, sondern eher um realistische und ehrliche Aussagen uber das Scheitern der Liebe, die Lieblosigkeit unter Menschen und die Frage, ob echte Liebe noch moglich ist.
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