Abstract

ZusammenfassungEinleitungEine Erklärung dafür, dass Jugendliche externalisierendes Problemverhalten (regelverletzendes und dissoziales Verhalten) zeigen, sind affektive Beeinträchtigungen. Ein abgeflachter Affekt ist ein Kernmerkmal der Callous-Unemotional Traits (CU-Traits, dt.: emotionale Unbeteiligtheit). CU-Traits setzen sich aus den 3 Faktoren Callousness (Mangel an Empathie und Reue), Uncaring (gleichgültige Haltung ggü. der Erfüllung von Aufgaben und den Gefühlen anderer) und Unemotional (oberflächlicher oder abgeflachter Affekt) zusammen. Externalisierendes Problemverhalten findet im Jugendalter zumeist in Gruppen statt. Daher ist es wichtig, den Zusammenhang von CU-Traits und externalisierendem Problemverhalten zu betrachten, das explizit gemeinsam mit bzw. in Anwesenheit von Freund:innen gezeigt wird. Diese Perspektive fehlt bisher in der Forschung zu CU-Traits. Die vorliegende Studie hat das Ziel, diese Forschungslücke zu schließen.MethodeVon N = 169 Jugendlichen (54 % weiblich; M = 14,95 Jahre) wurden im Zeitraum von Juni 2021 bis März 2023 Selbstberichtsdaten mit einer online oder handschriftlich ausfüllbaren Fragebogenbatterie erhoben, die neben CU-Traits (ICU) auch Einschätzungen zu regelbrechendem und dissozialem Verhalten mit Freund:innen (CBCL: YSR 11–18 R) enthielten.ErgebnisseAusschließlich die Subskala Callousness trägt zur Erklärung von externalisierendem Problemverhalten mit Freund:innen bei (6 % Varianzaufklärung).DiskussionDie 3 Faktoren der CU-Traits sollten getrennt voneinander betrachtet werden. Außerdem scheint es bei der Untersuchung von externalisierendem Problemverhalten wichtig zu sein, ob es allein oder gemeinsam mit bzw. in Anwesenheit von Freund:innen gezeigt wird. Limitationen der Studie, Ideen für weiterführende Forschung und praktische Implikationen werden diskutiert.

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