Abstract

Mit Erkenntnissen aus dem Bereich des material ecocriticism untersucht der vorliegende Artikel, wie sich die menschlichen Subjekte in Christoph Ransmayrs Morbus Kitahara und Karen Duves Regenroman, zu ihrer dynamischen materiellen Umwelt verhalten. Die literarische Imagination ermöglicht uns, die Verbundenheit von Mensch, Müll und Natur anzuerkennen, indem sich das menschliche Subjekt als Teil von Netzwerken verteilter Handlungsträger herausstellt, die notwendigerweise Abfälle und Überreste miteinbegreifen.
 Traditionell wurde die vermeintliche Überlegenheit des Menschen durch dualistisches Denken erreicht: Kulturelle Aktivitäten wurden der Kategorie des Aktiven zugeordnet, während die materielle Umwelt als passiv gesehen wurde. In beiden Romanen werden Zwischenfiguren eingeführt, die dem Dualismus entkommen und so die Verflechtung mit ihrer Umwelt veranschaulichen. Darüber hinaus wird das dualistische Denken auch dadurch destabilisiert, dass die Aufmerksamkeit auf die Materialität des menschlichen Körpers gelenkt wird.

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