Abstract

In diesem Beitrag evaluiere und synthetisiere ich Ergebnisse aus zehn Jahren qualitativer Forschung zu den Effekten steigender Selbstbeteiligungsanforderungen in der Gesundheitsversorgung. Wahrend das Gros an Forschung in diesem Feld quantitativ ausgerichtet war und ist, will ich mit meiner Analyse dazu beitragen, die Perspektiven und Erfahrungen der Patient/innen und der Dienstanbieter/innen nachzuvollziehen. Ein Ergebnis ist, dass steigende Selbstbeteiligungsanforderungen viele Amerikaner/innen veranlassen, auf Gesundheitsdienstleistungen zu verzichten. Dies gilt auch fur medizinisch erforderliche Behandlungen fur sie selbst und fur ihre Familienmitglieder, und zwar auch im Falle von der Mittelklasse zugehorigen Familien, bei denen Angehorige in regularen Arbeitsverhaltnissen stehen und versichert sind. Zweitens zeige ich, dass diese Anforderungen zu Konfusion, Sorge, Stress und einer allgemeinen Angstlichkeit aufseiten der Patient/innen beitragen. Meine Befunde sind komplementar zu denen aus dem RAND Health Insurance Experiment, einer grosen experimentellen Studie zu Gesundheitskosten und der Nutzung von Gesundheitsdienstleistungen, die von 1974 bis 1982 durchgefuhrt wurde, um die Effekte von Krankheitsfolgekosten nachvollziehen zu konnen. Diese Befunde sind kritisch, weil aufseiten einiger politischer Entscheidungstrager/innen eine weitere Steigerung der Selbstbeteiligung unterstutzt wird. Ich diskutiere auch Grenzen und mogliche Folgerichtungen solcher Untersuchungsansatze.

Full Text
Published version (Free)

Talk to us

Join us for a 30 min session where you can share your feedback and ask us any queries you have

Schedule a call