Dieser Beitrag in der Zeitschrift „Gruppe. Interaktion. Organisation. (GIO)“ diskutiert die Auswirkung von Ungewissheitserleben und neuen betrieblichen Handlungsräumen auf die Rollen- und Identitätskonstruktion von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Ungewissheit ist nicht erst seit Auftreten der Corona-Pandemie eine der zentralen Herausforderungen hinsichtlich der Entwicklung von Arbeitsbedingungen in Organisationen. Digitalisierung und Virtualisierung, Wissensarbeit und Projektorganisation sind Trends in der Arbeitswelt, die fragen lassen, wie sich soziale Identität und Rollenverhalten in Temporären Organisationen unter dem Einfluss von Ungewissheit entwickeln. Hierzu wird im vorliegenden Artikel das Verhältnis von temporären Repräsentationsräumen und Identität sowie neuen Rollen in Temporären Organisationen, unter besonderer Berücksichtigung von Projektstrukturen, untersucht. Es wird deutlich, dass durch die räumliche Neupositionierung der Temporären Organisation und dem damit verbundenen Wandel der Mitarbeiterrollen der Identitätsarbeit auf Basis der eigenen Erwerbsbiographie eine immer größere Bedeutung zukommt.