HintergrundIn der Gerontologie beschäftigt sich Forschung intensiv mit der Frage, wie und wieso ältere Menschen neue Technologien nutzen oder nicht. Diese Forschung basiert mehrheitlich auf einem differenzierten Alter(n)sverständnis, verwendet jedoch einen verengten Technikbegriff, der Technologien auf manifeste Artefakte reduziert. Zur Erweiterung ihres Technikbegriffs kann die Gerontologie von den Science-and-Technology Studies (STS) lernen. Deren Ansätze und Perspektiven auf Technik und Alter(n) werden im Beitrag diskutiert, und es wird der Frage nachgegangen, wie anschlussfähig solche an aktuelle gerontologische Debatten und Befunde sind.Material und MethodeAuf Basis aktueller Literatur wird in diesem Beitrag 2 Fragen nachgegangen: Welche Aspekte werden aus einer STS-Perspektive im Themenbereich Alter(n) und Technik thematisiert? Welche konzeptionellen Positionen zeichnen eine Forschungsperspektive der STS auf Technik und Alter(n) aus?ErgebnisseIm Themenbereich Alter(n) und Technik beschäftigen sich STS-Studien einerseits mit Entwicklungs- und Designprozessen neuer Technologien für ältere Menschen und andererseits mit den alltagsweltlichen Interaktionen zwischen Technologien und älteren Menschen.SchlussfolgerungenAuf Basis der Ergebnisse skizziert der Beitrag das Feld der Socio-Gerontechnology als Forschungsprogramm an der Schnittstelle zwischen STS und Gerontologie anhand von 3 Themen: (1) Materialitäten des Alter(n)s, die über innovative Technologien hinausgehen, (2) das Verhältnis von Alter(n)s- und technologischen Innovationsdiskursen und (3) die technologische Handlungsmächtigkeit von älteren Menschen.