Unter dem Begriff lokoregionäre Hyperthermieverfahren fasst man die lokale Hyperthermie (Erwärmung von oberflächlichen Tumoren, z. B. Brustwandrezidiv eines Mammakarzinoms), die regionale Hyperthermie (Behandlung größerer Körperregionen, z. B. pelvine Tumoren) und die interstitielle Hyperthermie (Einbringen von Sonden in den Tumor mit anschließender Erwärmung) zusammen. Gegenwärtige Einsatzmöglichkeiten der wissenschaftlich begründeten Hyperthermie bestehen in Deutschland lediglich im Rahmen kontrollierter Studien bzw. in Kooperation mit den Niederlanden. Durch prospektiv randomisierte Studien untermauerte Anwendungsbereiche betreffen vorbestrahlte Patientinnen mit Lokalrezidiven von Mammakarzinomen (in Kombination mit einer erneuten Radiatio) und Patientinnen mit Zervixkarzinomen (ebenfalls in Kombination mit einer Strahlentherapie und bei Rezidiven in Kombination mit einer Chemotherapie). Auch Patientinnen mit ausgedehnten Vaginalkarzinomen (Stadium II > 4 cm und Stadium III) profitieren möglicherweise ersten Ergebnissen zufolge von einer Kombination der Strahlentherapie mit einer Hyperthermie. Für eine abschließende Bewertung dieser Therapiemethode ist einerseits das Abwarten von Studienergebnissen erforderlich, insbesondere hinsichtlich des Vergleichs der hyperthermen Radiotherapie mit einer Radiochemotherapie bei Patientinnen mit Zervixkarzinom FIGO-Stadium I B - IV A und der magnetischen Flüssigkeitshyperthermie in Kombination mit einer interstitiellen Strahlentherapie bei Patientinnen mit inoperablen lokal begrenzten Residualtumoren. Andererseits bleibt abzuwarten, welche Fortschritte experimentelle Targeting-Verfahren im Hinblick auf ihre klinischen Einsatzmöglichkeiten erzielen.