Die Kinderklinik Glanzing hatte seit ihrer Gründung 1915 viele innovative Vorstände, deren Lebenslauf und Aktivitäten hier chronologisch dargestellt werden. Leopold Moll setzte mit Kriegspatenschaften und Erholungsurlauben für bedürftige Kinder sowie Mutterberatungsstellen wesentliche sozialpädiatrische Aspekte. August Reuss gründete Säuglingsstationen und Kinderabteilungen. Er etablierte eine eigene Ausbildung für Kinderärzte. Alfred Rosenkranz gründete 1974 die erste neonatologische Intensivstation in Österreich. Im Jahr 1992 führte Andreas Lischka Qualitätmanagement (QM) an der Kinderklinik Glanzing als eines der ersten Krankenhäuser in Europa erfolgreich ein. Als zweites europäisches Zentrum nahm die Kinderklinik Glanzing am Vermont Oxford Neonatal Network (VONN) zur Qualitätssicherung der Versorgung Frühgeborener teil. Die erste Babyklappe für eine anonyme straffreie Abgabe eines Neugeborenen wurde 2000 im Wilhelminenspital gegründet, um (zusätzlich zur Möglichkeit einer anonymen Geburt) ungewollten Babys eine Chance zum Überleben zu geben. Seit 1999 wurde in Zusammenarbeit mit der Musikuniversität an der neonatologischen Intensivstation Musiktherapie im Rahmen eines wissenschaftlichen Projekts angeboten.Publikationen über die Toxizität des Weichmachers Diethylhexylphthalat (DEHP) in Polyvinylchlorid-haltigen Medikalprodukten waren Anlass, eine PVC-freie Intensivstation zu etablieren.Stillförderung insbesondere bei Frühgeborenen war schon immer ein besonderes Anliegen der Kinderklinik Glanzing. Den Umweltbelastungen durch polychlorierte Biphenyle (PCBs), Dioxine oder Furane in der Muttermilch kann niemand ausweichen, nur ein gesetzliches Verbot führte zum Rückgang dieser Schadstoffe.Zum Angstabbau der Kinder vor dem Spital etablierte die Kinderklinik Glanzing seit 1994 ein jährliches Kinderfest vor Schulschluss, 2007 mit mehr als 2500 Eltern und Kindern. Großen Stellenwert hatte die umfassende Ausbildung angehender Kinderärztinnen und Kinderärzte in allen Bereichen unseres Fachs, die durch Rotation an der eigenen Abteilung mit vielen Schwerpunkten vermittelt werden konnte.Gerade die derzeitige Situation der Covid-19-Pandemie zeigt, wie wichtig nicht nur Intensivbetten, sondern auch die Ausbildung von ausreichendem Pflege- und medizinischem Personal ist.
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