FragestellungZiel der Arbeit war es, (1) die Gesamtzahl der operativen Eingriffe mit autologer bzw. allogener Knochentransplantation sowie Biomaterialien zu analysieren. (2) Es sollten die unterschiedlichen Arten von Biomaterialien, autologen und allogenen Knochentransplantationen untersucht und (3) die zusätzliche Anwendung eines Antibiotikumzusatzes bei Biomaterialien analysiert werden.MethodikDaten wurden vom Statistischen Bundesamt für das Jahr 2018 bezogen. Durch die Operationen- und Prozedurenschlüssel 5‑784 „Knochentransplantation und -transposition“ und 5‑785 „Implantation von alloplastischem Knochenersatz“ konnten die Prozedurhäufigkeit der Implantation von Biomaterialien, wie Kalziumphosphatkeramiken, Kalziumsulfate, Kalziumphosphatzemente und Polymethylmethacrylat, sowie autologem und allogenem Knochen zur Defektrekonstruktion an Extremitäten und Becken analysiert werden.ErgebnisseIm Jahr 2018 wurden insgesamt 99.863 Prozeduren unter Verwendung von Autografts (54.784, 55 %). Biomaterialien (23.838, 24 %) und Allografts (21.241, 21 %) durchgeführt. Sowohl bei Autografts als auch bei Allografts kamen am häufigsten Spongiosaplastiken (77 % resp. 79 %) zum Einsatz. Bei den Biomaterialien wurden Keramiken (42 %) häufiger als Knochenzemente (37 %) benutzt (sonstige Biomaterialien 21 %). Bei 16.027 (67 %) der Biomaterialien wurde kein Antibiotikumzusatz verwendet. Antibiotikumzusatz kam v. a. bei Knochenzementen zum Einsatz (6612 Fälle, 75 %).SchlussfolgerungIm Jahr 2018 wurden insgesamt bei einer beträchtlichen Anzahl von 99.863 Eingriffen zur Knochendefektrekonstruktion Knochentransplantate bzw. Biomaterialien eingesetzt. Bei mehr als der Hälfte der Fälle wurde autologer Knochen (55 %), ungefähr einem Viertel Biomaterialien (24 %) und etwa einem Fünftel (21 %) allogener Knochen eingesetzt. Als Biomaterial wurden Keramiken (42 %) öfter als Zemente (37 %) verwendet. Antibiotikumzusatz kam v. a. bei Zementen zum Einsatz (75 %).