Abstract

Die Verbreitung von Intersektionalität geht mit Vereinnahmung von marginalisiertem Wissen einher. Dies stellt eine Form epistemischer Gewalt dar. Der Beitrag untersucht am Beispiel der eigenen Dissertation die Frage, wie ich mich auf Diskurse um Intersektionalität beziehen und gleichzeitig deren Vereinnahmung entgegenwirken kann. Eine Situationsmap als Werkzeug nutzend, steht die Kritik von antirassistischen Feminist*innen an weißdominierter Geschlechterforschung im Fokus. Aus dieser entwickele ich drei Orientierungslinien: Anerkennung marginalisierten Wissens, Förderung von Verteilungsgerechtigkeit und Reflexion eigener Ausschließungspraxen. Die Anwendung der Orientierungslinien auf die eigene Forschung zeigt eine Herausforderung auf: Anerkennung bleibt selektiv. Dies kann verschiedene marginalisierte Gruppen in Konkurrenz zueinander setzen. Auch ist die Förderung von Verteilungsgerechtigkeit im Rahmen einer Promotion begrenzt, die letztendlich auf die eigene Einschließung ins Wissenschaftssystem abzielt. Der dritten Orientierungslinie folgend werden die Spannungsfelder in einen kritischen Fragenkatalog für Forschungsprojekte übersetzt.

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