Abstract

Derzeitiger Zementstandard für die Kypho-/Vertebroplastie ist Polymethylmethacrylat (PMMA), das jedoch durch fehlende ossäre Integrationsfähigkeit und eingeschränkte Biokompatibilität gekennzeichnet ist. Die vorliegende Arbeit diskutiert grundsätzliche Anforderungsprofile an einzelne Zementarten und überprüft die klinische Eignung eines Kalziumphosphat-Zements im Rahmen der Ballonkyphoplastie verglichen mit einer PMMA-Kontrollgruppe. Insgesamt 60 Wirbelkörperfrakturen bei 55 Patienten wurden eingeschlossen. 30-mal wurde Kalziumphosphat, 30-mal PMMA verwendet. Als zementspezifische Komplikationen erwiesen sich dabei für PMMA die Gefäßembolisation (n = 2) sowie für Kalziumphosphat ein partielles „Auswaschen“ des Zements (n = 1) und der radiologische Korrekturverlust (n = 9) durch Zementversagen bei Frakturen des Typs A3. Damit kann der Einsatz von Kalziumphosphat für die Kyphoplastie derzeit nicht generell empfohlen werden. Aufgrund der im Vergleich zu PMMA reduzierten Widerstandskraft gegen Biege-, Zug- und Scherkräfte besteht für bestimmte Konstellationen (A3-Frakturen) ein erhöhtes Risiko für Zementversagen und damit für einen postoperativen Korrekturverlust.

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