Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung sind vulnerabler für psychische Erkrankungen als die Allgemeinbevölkerung. Bisher gibt es nur wenig Forschung, inwieweit achtsamkeitsbasierte Interventionen bei Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung zur Gesundheitsförderung beitragen können. Ziel der Studie ist die Entwicklung und Evaluation einer Achtsamkeitsintervention für Personen mit intellektueller Beeinträchtigung. Methodik Es wurde eine achtsamkeitsbasierte Gruppenintervention durchgeführt und anhand eines Kontrollgruppendesigns mit Prä- und Postinterviews evaluiert. Die aktive Kontrollgruppe umfasste eine Musikintervention. Die Interventionen umfassten jeweils 8 Sitzungen. Es nahmen insgesamt 21 Personen mit leichter und mittelgradiger intellektueller Beeinträchtigung teil. Im Rahmen der Interviews wurden Angst- und Depressionssymptome, Aggressivität, Besorgtheit und Anspannung erhoben. Zum Beginn und Ende der jeweiligen Sitzung wurde das Wohlbefinden der Teilnehmenden erfasst. Ergebnisse Die Achtsamkeitsintervention im Gruppensetting führte über die Zeit zu einer signifikanten Reduzierung von Angst- und Depressionssymptomen und Aggressivität, während in der aktiven Kontrollgruppe die Aggressivität und Anspannung abnahm. Darüber hinaus zeigte sich deskriptiv für die Interventionsgruppe ein gleichbleibendes Wohlbefinden während der Sitzungen. Dagegen ergab sich für die aktive Kontrollgruppe im Mittel eine positive Veränderung des Wohlbefindens. Schlussfolgerung Achtsamkeitsbasierte Interventionen sollten im Rahmen einer multimodalen Behandlung bei psychischen Erkrankungen bei Personen mit intellektueller Beeinträchtigung einbezogen werden. Eine aktivere Gestaltung der Sitzungen und die Verwendung von Musik bei Achtsamkeitsinterventionen erscheinen lohnenswert.

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