Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Organisationale Gesundheitskompetenz (OGK) beschreibt Bedingungen und Maßnahmen in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung, wie z. B. Krankenhäusern, die Patient:innen dabei unterstützen sollen, gute gesundheitsbezogene Entscheidungen zu treffen. In der COVID-19-Pandemie waren auch Krankenhäuser gefordert, ihren Patient:innen den Zugang zu und den Umgang mit Gesundheitsinformationen und -dienstleistungen zu erleichtern. Ziel Zielsetzung des Beitrags ist eine Bestandsaufnahme der OGK-Aktivitäten in deutschen Krankenhäusern während der COVID-19-Pandemie. Fokussiert wird dabei der Vergleich der OGK-Aktivitäten in Krankenhäusern während und außerhalb pandemischer Zeiten. Methodik Zwischen November und Dezember 2022 wurde eine Online-Befragung von ärztlichen, pflegerischen und kaufmännischen Krankenhausleitungen durchgeführt. Die OGK wurde anhand des HLHO-10-Fragebogens erhoben, wobei dieser für die COVID-19-Pandemie erfolgreich adaptiert wurde (gute interne Konsistenz: α = 0,89). Die Auswertung erfolgte mit SPSS 28 mittels Varianz- und Korrelationsanalysen. Zudem bestand die Möglichkeit einer Freitextangabe zu OGK-Aktivitäten, welche mithilfe von MAXQDA und einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Ergebnisse Von 3301 eingeladenen Krankenhausleitungen nahmen 328 an der Befragung teil (Rücklaufquote 10 %). Die Krankenhausleitungen geben an, dass in ihren Häusern während der Pandemie darauf geachtet wurde, dass sich Patient:innen einfach zurechtfinden. Jedoch ist eine aktive Einbindung von Patient:innen bei der Gestaltung und Evaluierung von Gesundheitsinformationen kaum umgesetzt. Zum Zeitpunkt der COVID-19-Pandemie wurden statistisch signifikant mehr Mitarbeitende zum Thema Gesundheitskompetenz geschult (p < 0,001). Aus den Freitexten wird deutlich, dass die Befragten Optimierungsbedarf sehen, dem sie aufgrund mangelnder Ressourcen nur schwer nachkommen können. Schlussfolgerung Den Krankenhausleitungen ist bewusst, dass nicht alle Teilaspekte der OGK gleichmäßig gut umgesetzt sind. Es ist entscheidend, GK kontinuierlich in das organisatorische Handeln zu integrieren und dem Thema Priorität einzuräumen.

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