Abstract

Die Identifikation eines Biomarkers, der idealerweise eine perfekte Sensitivität und Spezifität mitbringt, um eine Inflammation von einer Infektion zu unterscheiden, ist bis heute nicht gelungen. Seit mehr als 80 Jahren werden immer neue Marker der Gewebs- und Endothelschädigung identifiziert, die jedoch nicht in jeder klinischen Situation eine Infektion sicher identifizieren können und damit eine frühe Initiierung einer Antibiotikatherapie ermöglichen. In dieser Übersicht werden die wichtigsten, etablierten „klassischen“ Biomarker ebenso wie neue, molekularbiologische Ansätze angesprochen und im Hinblick auf spezielle klinische Situationen und die Steuerung einer Antibiotikatherapie beleuchtet. Das Problem der Differenzierung zwischen Infektion und Inflammation ist bis heute nicht gelöst. Anhand eines singulären Biomarkers ist die Entscheidung unsicher zu treffen, ob eine Infektion ursächlich für eine sich aggravierende Situation ist, aber unter bestimmten klinischen Bedingungen kann die Kombination von Biomarkern oder die Einbindung neuer Biomarker eine sinnvolle Ergänzung darstellen. Die Bestimmung verschiedener Biomarker einer Infektion oder Inflammation ist Teil der intensivmedizinischen Routine und wird auch in Zukunft unverzichtbar sein.

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