Abstract

Eine homonyme Hemianopsie (HH) hat oft weitreichende Auswirkungen auf alltagliche Aktivitaten, wie Navigation im Raum, Lesen oder Computerarbeit. Die Rehabilitation zur Verringerung dieser Behinderung ist daher wichtig, und es wurden verschiedene Techniken vorgeschlagen, um eine Wiederherstellung oder wenigstens die Kompensation des beeintrachtigten Gesichtsfelds zu fordern. Wir diskutieren hier die Ergebnisse einer Behandlung von HH mittels angepasster Boxtherapie. Ein 58-jahriger Mann mit stabiler, linksseitiger HH nahm sechs Monate nach rechtsseitigem temporo-okzipitalen Schlaganfall an 36 Sitzungen Boxtherapie teil. Zur wiederholten Stimulation und Kompensation seines blinden Gesichtsfelds wurden in 36 Trainingseinheiten Boxubungen mit allmahlich steigendem Schwierigkeitsgrad durchgefuhrt. Der Patient wies vor Beginn des Trainings eine stabile HH auf. Nach sechs Monaten Boxtherapie berichtete er Verbesserungen in Navigation, Lesen und Objektsuche. Eine Perimetrieuntersuchung zeigte eine teilweise Erholung des linken oberen Quadranten, welcher vor Anfang der Therapie eine teilweise Blindheit aufwies. Das horizontale Gesichtsfeld zeigte eine Erweiterung um 20°. Wir kommen zum Schluss, dass Boxtherapie eine Verhaltenskompensation von LHH bewirken kann, welche moglicherweise durch die besonders aktive, multisensorische Natur dieser Behandlungsart bestimmt ist. Schlüsselwörter: laterale homonyme Hemianopsie, Kompensation, Rehabilitation, Sporttherapie

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