Abstract

HintergrundIm Rahmen von Sepsis und septischem Schock kommt es aufgrund der engen Verflechtung von Gerinnung und Entzündung häufig zu einer Koagulopathie. Die sepsisinduzierte Koagulopathie (SIC) stellt hierbei die schwerste, potenziell fatale Form dar. Aufgrund fehlender Evidenz beschränken sich die aktuellen Sepsis-Leitlinien auf Empfehlungen zur medikamentösen Prophylaxe einer venösen Thromboembolie (VTE), während die Behandlung einer SIC nicht thematisiert wird.MethodenUm den Status quo der VTE-Prophylaxe sowie der SIC-Behandlung auf deutschen Intensivstationen zu erheben, wurde von Oktober 2019 bis Mai 2020 eine deutschlandweite Onlineumfrage unter ärztlichen Leitern von Intensivstationen durchgeführt. Diese wurde ab April 2020 durch einen zusätzlichen Fragenblock ergänzt, der sich mit der VTE-Prophylaxe sowie der SIC-Behandlung bei Coronaviruskrankheit(COVID)-19-Patienten befasste.ErgebnisseDie Umfrageergebnisse zeigen eine ausgeprägte Heterogenität in der klinischen Praxis bezüglich Prophylaxe von VTE und Therapie der SIC. Ein systematisches Screening auf SIC findet in den meisten Intensivstationen nicht statt. Bei COVID-19-Patienten fällt v. a. auf, dass bei drei Viertel der teilnehmenden Intensivstationen die gelebte Praxis der medikamentösen VTE-Prophylaxe nicht von Non-COVID-19-Patienten abweicht.SchlussfolgerungDie Heterogenität der in der Umfrage gesammelten Antworten legt nahe, dass es einer systematischen Aufarbeitung dieses Themenfeldes bedarf, um zukünftig über klinische Interventionsstudien die individualisierte Patientenversorgung mit der gebotenen Evidenz zu unterlegen.Zusatzmaterial onlineDie Online-Version dieses Beitrags (10.1007/s00101-021-00916-9) enthält eine Zusammenstellung weiterer Aspekte zum Beitrag und den zugrunde liegenden Fragebogen. Beitrag und Zusatzmaterial stehen Ihnen auf www.springermedizin.de zur Verfügung. Bitte geben Sie dort den Beitragstitel in die Suche ein, das Zusatzmaterial finden Sie beim Beitrag unter „Ergänzende Inhalte“.

Highlights

  • In the context of sepsis and septic shock, coagulopathy often occurs due to the close relationship between coagulation and inflammation

  • Anticoagulants used in prophylactic or therapeutic doses are discussed to potentially exert beneficial effects in patients with sepsis and/or Sepsisinduced coagulopathy (SIC); due to the lack of evidence recent guidelines are limited to recommendations for drug prophylaxis of venous thromboembolism (VTE), while treatment of SIC has not been addressed

  • In April 2020, the survey was supplemented by an additional block of questions on VTE prophylaxis and SIC treatment in coronavirus disease 2019 (COVID19) patients

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Summary

Der Anaesthesist

Thomas Schmoch für SepNet Study Group · Thorsten Brenner für SepNet Study Group · Andrea Becker-Pennrich für SepNet Study Group · Ludwig Christian Hinske für SepNet Study Group · Markus A.

Zusatzmaterial online
Hintergrund und Fragestellung
Studiendesign und Untersuchungsmethoden
Results
Charakteristika der teilnehmenden Kliniken
Verfügbare Gerinnungsdiagnostik
Pneumonie Sekundäre Peritonitis
UFH nicht PTT wirksam keine Antikoagulation
Kein Screening
Einhaltung ethischer Richtlinien
Literatur
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Paper version not known

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