Abstract

ZusammenfassungDie Urteile über die sozial-emotionalen Kompetenzen von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten unterscheiden sich zwischen Eltern und Lehrpersonen. Die Ursachen für die Urteilsunterschiede wurden bisher wenig untersucht. Verschiedene Studien zeigen, dass die Urteile mit den Ergebnissen von standardisierten Entwicklungstests schwach korrelieren. Zusätzlich besteht ein Zusammenhang zwischen den sozial-emotionalen Kompetenzen der Kinder und der Lehrperson-Schüler:in-Beziehung bzw. der Empathie der Eltern. Es wird der Frage nachgegangen, wie übereinstimmend Eltern und Lehrpersonen die sozial-emotionalen Kompetenzen beurteilen und wie die Lehrperson-Schüler:in-Beziehung bzw. die Empathie der Eltern diese Urteilsunterschiede erklären. Ausgewertet wurden querschnittliche Fragebogendaten, welche die Einschätzungen von Eltern und Lehrpersonen zu N = 158 Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten aus dem Kindergarten sowie der Grundschule enthielten. Alle Urteile der Lehrpersonen korrelierten mit den Ergebnissen des Entwicklungstests, während nur ein Teil der Urteile der Eltern damit zusammenhing. Moderierte Regressionsanalysen zeigen, dass Eltern die sozial-emotionalen Kompetenzen der Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten höher einschätzten als Lehrpersonen. Mit einer besseren Lehrperson-Schüler:in-Beziehung näherten sich die Urteile von Eltern und Lehrpersonen an, mit einer höheren Empathie der Eltern wurden die Urteilsunterschiede grösser. Die Ergebnisse widerspiegeln die Wichtigkeit, die Beurteilung von sozial-emotionalen Kompetenzen in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen zu thematisieren.

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