Abstract
HintergrundBei einer alternden Gesellschaft ist mit einer Zunahme der therapiebedürftigen benignen Prostataobstruktion (BPO) zu rechnen, auch der Anteil an Patienten mit kardiovaskulären Komorbiditäten unter Antikoagulation steigt an. Hier kann die operative Therapie der BPO problematisch sein. Die blutstillende Wirkung der Techniken ist von besonderer Bedeutung.FragestellungDie folgende Übersichtsarbeit diskutiert die Datenlage zum Blutungsrisiko etablierter operativer Techniken und die Stellungnahme der EAU-Leitlinie „EAU Guidelines on Management of Non-Neurogenic Male Lower Urinary Tract symptoms (LUTS) incl. Benign Prostatic Obstruction (BPO)“ zu diesem Thema.Material und MethodenEs wurde eine Datenanalyse aus PubMed erstellt.ErgebnisseDie EAU-Leitlinie gibt der transurethralen Vaporisation der Prostata mittels Greenlight‑, Thulium- oder Diodenlaser und der Enukleation mittels Holmium- oder Thuliumlaser bei diesem Patientengut den Vorzug. Die bipolare ist der monopolaren transurethralen Resektion der Prostata (TURP) bei der Blutstillung überlegen. Die bipolare Enukleation der Prostata (BipoLEP) kann bei guter Hämostase zukünftig eine Alternative darstellen. Neuere minimal-invasive Techniken wie Urolift® (NeoTract, Pleasanton, USA), I‑TIND© (MediTate, Or-Akiva, Israel) und Rezūm™ (Boston Scientific, Boston, USA) zeigen ein geringes Blutungsrisiko, dies gilt auch für die Prostataarterienembolisation. Nicht geeignet erscheint die Aquaablation/AquaBeam® bei häufigen Nachblutungen. Die chirurgische Adenomektomie kann mit hoher Blutungsgefahr verbunden sein.SchlussfolgerungTransurethrale Laservaporisation und -enukleation der Prostata sind die Therapie der Wahl beim antikoagulierten Patienten, jedoch haben auch andere transurethrale Techniken, wie die BipoLEP, ein akzeptables Blutungsrisiko und können je nach lokalen Ressourcen eine Alternative darstellen. Neuere minimal-invasive Ansätze können zukünftig mehr an Bedeutung gewinnen.
Highlights
In an aging society an increase of benign prostatic obstruction (BPO) requiring treatment is to be expected and the proportion of patients with cardiovascular comorbidities under anticoagulation is increasing
Wie alt und in welchem Allgemeinzustand ist der Patient und wie wahrscheinlich ist in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit einer Reoperation? 4
Zhao C, Yang H, Chen Z et al (2016) Thulium laser resection versus plasmakinetic resection of prostates in the treatment of benign prostate hyperplasia: a meta-analysis
Summary
Die chirurgische Therapie der benignen Prostataobstruktion (BPO) beim antikoagulierten Patienten: eine Übersichtsarbeit über die Blutungsrisiken etablierter Techniken. Die benigne Prostataobstruktion (BPO) zählt in der urologischen Versorgung zu den am häufigsten präsentierten Beschwerden [22]. Das Alter ist ein unabhängiger Risikofaktor für die Prävalenz und den Ausprägungsgrad [14]. In einem alternden Patientenkollektiv nimmt die Zahl derer zu, die eine Therapie mit Antikoagulantien (AC) oder Thrombozytenaggregationshemmern (TAH) benötigen. Die Indikation für eine orale AC umfasst neben Vorhofflimmern (VHF), venösen thromboembolischen Ereignissen und mechanischem Herzklappenersatz eine Vielzahl anderer thrombotischer Erkrankungen. Bei VHF ermöglicht der CHA2DS2VASc-Score die Risikoeinstufung des Patienten und die Entscheidung, ob eine Thromboembolieprophylaxe indiziert ist Anders als beim Themenkomplex „antegrade Ejakulation“ bleibt bei der Behandlung der antikoagulierten Patienten der primäre Endpunkt „symptomatische und objektivierbare Verbesserung der Miktionsparameter“ unverändert.
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