Abstract

In diesem Beitrag wird das religionskundliche Sprechen bzw. Schreiben über Religion(en) als Metakonzept innerhalb des religionskundlichen Unterrichts vorgeschlagen. In Anlehnung an die Didaktische Rekonstruktion (Kattmann et al., 1997) wird das Metakonzept des religionskundlichen Schreibens unter Berücksichtigung der religionswissenschaftlichen Perspektive und jener der Schüler:innen beschrieben und bezogen auf Klafki (1969) nach seiner Bildungsrelevanz befragt. Dazu wird zunächst dargelegt, was religionswissenschaftliches Schreiben über Religion und insbesondere Religionen kennzeichnet und anschliessend, inwiefern schriftliche Darstellungen von Religionen bei Schüler:innen den Merkmalen religionswissenschaftlichen Schreibens entsprechen. Hierfür wurden schriftliche Antworten von Schüler:innen der 7. bis 9. Jahrgangsstufe auf Fragen nach ausgewählten Religionen in der Schweiz qualitativ ausgewertet und bezogen auf die religionswissenschaftliche Sprache, wesentliche Aspekte eines religionskundlich angemessenen Schreibens oder eines essentialisierenden und verallgemeinernden identifiziert. Im Artikel wird dargelegt, dass empirisch, kulturwissenschaftlich ausgerichtete Religionswissenschaft eine Sprache pflegt, welche Binnendifferenzierungen und kontextuelle Bedingtheit deutlich macht, während Schüler:innen immer wieder zu essentialisierender und verallgemeinernder Sprache tendieren. Der Artikel schlägt schliesslich aufgrund der fachlichen Angemessenheit aber insbesondere wegen der gesellschaftlichen Relevanz vor, religionskundlich angemessene Darstellungen von Religionen explizit im Religionskundeunterricht zu behandeln und zu fördern.

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