Abstract
Die gezielte Therapie epileptischer Ereignisse und im Speziellen des Status epilepticus (SE) setzt das sichere Erkennen der Krankheitsbilder voraus, wofür gerade bei Formen mit vorwiegend nichtmotorischen Symptomen klinische und elektroenzephalographische Expertise notwendig ist. Die im Jahr 2020 erfolgte Fortschreibung der deutschen Leitlinie zur Behandlung des SE hält an der streng stufengerechten Therapie fest, die eskalierend die Anwendung von Benzodiazepinen, spezifischen Antiepileptika und Anästhetika vorsieht. Bisher ist die Eingrenzung eines in den allermeisten Fällen wirksamen sowie zugleich sicheren und interaktionsfreien Antiepileptikums nicht gelungen. Individuelle Vorerkrankungen und aktuelle Begleitumstände gehen daher genauso wie Erfahrungen des Behandlerteams in die differenzierte Behandlung des SE ein. Insbesondere bei therapierefraktären Formen des SE erweist sich die Therapie als durchaus kompliziert und hat regelhaft intensivmedizinische Implikationen. Mithin ergeben sich im Zuge der modernen SE-Behandlung zahlreiche interdisziplinäre Schnittstellen. Zukünftige wissenschaftliche Fragstellungen werden sich u. a. mit der optimalen Therapie des nonkonvulsiven SE und hier v. a. dem Ausmaß und dem Zeitpunkt von adäquaten Therapieschritten sowie mit assoziierten ethischen Fragen einer Therapieeskalation beschäftigen.
Highlights
Dazu gehören: Intoxikationen, systemische und ZNS-Infektionen, Elektrolytentgleisungen und metabolische Störungen wie beispielsweise ein Nieren- oder Leberversagen
Eine Dosiseskalation von Valproat führt in den meisten Fällen nicht zu einem suffizienten Spiegelaufbau, sodass im klinischen Alltag meist ein alternatives Präparat für die Dauer der Antibiotikatherapie eingesetzt wird
Yasiry Z, Shorvon SD (2014) The relative effectiveness of five antiepileptic drugs in treatment of benzodiazepine-resistant convulsive status epilepticus: a meta-analysis of published studies
Summary
Pharmakotherapie und intensivmedizinische Aspekte des Status epilepticus: Update 2020/2021. Begünstigt durch komplexere Krankheitsbilder zumeist multimorbider und älterer Patienten ergeben sich in der modernen Intensivtherapie regelmäßig Situationen, in denen differenzialdiagnostische Überlegungen epileptische Ereignisse und somit eine antiepileptische Therapie einbeziehen. Diese sind nicht auf die Fachgebiete der Neurologie und Neurochirurgie begrenzt, da sich gerade im Falle eines Status epilepticus (SE) interdisziplinäre Schnittstellen ergeben. Der nachfolgende Beitrag fasst fachübergreifend den aktuellen Wissensstand zu antiepileptischen Therapiestrategien speziell des SE zusammen und bezieht sich ergebende intensivmedizinische Implikationen ein. Berücksichtigt wird insbesondere die im Oktober 2020 veröffentlichte Leitlinienfortschreibung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie zum SE [60]
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