Abstract

Akademische Risikobereitschaft (ART) ist eine Form der behavioralen Partizipation und wird durch die Unsicherheit Studierender bezüglich des Ergebnisses einer Lernsituation charakterisiert. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Studierende während Seminaren ihre Ideen zu schwierigen Themen teilen. Gehen Studierende akademische Risiken ein, sind sie mit der Möglichkeit konfrontiert, von anderen als weniger kompetent wahrgenommen zu werden. Studierende und Dozierende schreiben ART einen lernförderlichen Effekt zu und ART kann durch die Unterstützung tiefen Lernens positiv auf akademischen Erfolg wirken. Dennoch werden akademische Risiken von Studierenden gemieden. Dieses Phänomen ist weitgehend unerklärt, es existiert nur wenig Forschung zu ART im Hochschulbereich. Dies kann auf einen Mangel an simplen Erhebungsinstrumenten zurückzuführen sein. Die vorliegende Studie befasst sich mit diesem Problem durch die Entwicklung eines umfassenden Selbstauskunftsinstruments, das ART sowohl in allgemeinen (G-ART) als auch in seminarspezifischen (S-ART) Kontexten erfasst. Erste Ergebnisse deuten auf die Differenzierung von zwei Dimensionen hin: Seminargruppe und Peer-Kontext. Die dritte Dimension, der Dozentenkontext, weist eine geringe Konsistenz auf und benötigt weitere Überarbeitung. Mögliche Anwendungen der Skala umfassen die nähere Untersuchung der Beschaffenheit des Konstrukts ART hinsichtlich der Stabilität über die Zeit und verschiedene Kontexte hinweg, die Analyse möglicher sozialer und geschlechtsspezifischer Disparitäten sowie die Beziehung zu Seminarcharakteristika und akademischem Erfolg.

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