Abstract

HintergrundVerschiedene Autoren diskutieren, ob fehlende Qualitätsinitiativen und Behandlungsstandards in Deutschland im internationalen Vergleich zu höherer Sterblichkeit bei Sepsis und septischem Schock führen könnten. Dem gegenüber steht eine international anerkannte intensivmedizinische Versorgung in Deutschland, z. B. während der COVID-19-Pandemie.Ziel der ArbeitZiel dieser Studie war es, die Sterblichkeit bei Sepsis und septischem Schock in Deutschland zu ermitteln und mit anderen Industrienationen zu vergleichen.Material und MethodenIn eine systematischen Literaturrecherche wurden alle zwischen 2009 und 2020 veröffentlichten Interventions- und Beobachtungsstudien aus den Datenbanken PubMed und Cochrane Library eingeschlossen. Die 30- und 90-Tages-Sterblichkeit bei Sepsis und septischem Schock wurde in einer Metaanalyse mittels „Random-effects“-Modells gepoolt.ErgebnisseInsgesamt wurden 134 Studien in die Meta-Analyse eingeschlossen. Die 30-Tages-Sterblichkeit bei Sepsis betrug in Deutschland 26,50 % (95 %-KI: 19,86–33,15 %), in Europa (ohne Deutschland) 23,85 % (95%-KI: 20,49–27,21 %) und in Nordamerika 19,58 % (95%-KI: 14,03–25,14 %). Die 30-Tages-Sterblichkeit bei septischem Schock betrug 30,48 % (95 %-KI: 29,30–31,67 %), 34,57 % (95 %-KI: 33,51–35,64 %) bzw. 33,69 % (95 %-KI: 31,51–35,86 %). Die 90-Tages-Sterblichkeit bei septischem Schock betrug 38,78 % (95 %-KI: 32,70–44,86 %), 41,90 % (95 %-KI: 38,88–44,91 %) beziehungsweise 34,41 % (95 %-KI: 25,66–43,16 %).DiskussionEs ergaben sich somit keine Anhaltspunkte dafür, dass die Sterblichkeit bei Sepsis/septischem Schock im internationalen Vergleich in Deutschland erhöht ist.Zusatzmaterial onlineDie Online-Version dieses Beitrags (10.1007/s00101-021-00917-8) enthält zusätzliche Informationen zu den eingeschlossenen Studien. Beitrag und Zusatzmaterial stehen Ihnen auf www.springermedizin.de zur Verfügung. Bitte geben Sie dort den Beitragstitel in die Suche ein, das Zusatzmaterial finden Sie beim Beitrag unter „Ergänzende Inhalte“.

Highlights

  • The reported mortality for sepsis and septic shock varies between 15% and 59% in international comparison

  • A comparable decreasing trend in sepsis 30-day mortality was observed in all considered regions since 2009

  • Our analysis does not support the notion that mortality related to sepsis and septic shock in Germany is higher in international comparison

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Zusatzmaterial online

Beitrag und Zusatzmaterial stehen Ihnen auf www. Bitte geben Sie dort den Beitragstitel in die Suche ein, das Zusatzmaterial finden Sie beim Beitrag unter „Ergänzende Inhalte“. Laut Diagnosis Related Groups(DRG)Abrechnungsdatenerleidenrund 300.000 Menschen/Jahr in Deutschland eine Sepsis [10, 12], wobei die Inzidenz um bis zu 15 % jährlich steigt [11]. Ob die Sterblichkeit in Deutschland bei Sepsis höher liege als in anderen Industrienationen; die Schätzungen für diese Differenz liegen für die schwere Sepsis absolut bei 10–20 % [10, 12]. Für diese potenziell erhöhte Sterblichkeit werden fehlende. Qualitätsinitiativen zur Früherkennung, die fehlende Verbesserung von Behandlungsstandards und fehlende Maßnahmen zur Reduktion von Krankenhausinfektionen, möglicherweise auch abseits der intensivmedizinischen Versorgung, verantwortlich gemacht [20]

Hintergrund und Fragestellung
Studiendesign und Untersuchungsmethoden
Ergänzende Suchstrategie
Entwicklung der Sterblichkeit im Zeitverlauf
Rate Unteres KI Oberes KI
Einhaltung ethischer Richtlinien
Literatur
Findings
In eigener Sache
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