Abstract
Zusammenfassung Die Studie untersucht, welche Formen der Missachtung Jüdinnen und Juden in Deutschland erfahren. Zwischen Oktober 2021 und Februar 2023 wurden 21 problemzentrierte Interviews geführt. Die Anerkennungstheorien von Honneth und Taylor sowie die Arbeiten von Goffman und Margalit dienen als Heuristik zur Interpretation der unterschiedlichen Erfahrungen. Wir differenzieren vier Formen: Erstens erleben die Interviewten, potenziell nicht als gleichwertige Menschen anerkannt zu werden. Vor dem Hintergrund der Geschichte der Judenverfolgung im Nationalsozialismus sehen sie zweitens, dass ihre rechtliche Gleichwertigkeit missachtet werden kann. Drittens erfahren sie die Missachtung ihrer jüdischen Identität, da sie diese aus ihrer Sicht oft nicht gänzlich selbstbestimmt ausleben können. Abschließend erleben sie eine Reduktion ihrer Identität auf Jüdischsein als Missachtung ihrer individuellen Ich-Identität. Die Auseinandersetzungen mit diesen Missachtungserfahrungen können Ausgangspunkt für Anerkennungsforderungen werden.
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