Abstract

Sprache und Literatur bzw. sprachliche und literarische Bildung sind in der Geschichte der Fremdsprachendidaktik in Italien sehr eng verbunden. Wenn man den Schulkontext am Beispiel von Deutsch als Fremdsprache in den staatlichen italienischen Schulen näher betrachtet, findet man eine komplexe und vielseitige Situation vor. Worin besteht das Spezifische eines fremdsprachlichen literaturorientierten Unterrichts im DaF-Unterricht und wie lässt es sich wissenschaftstheoretisch fundieren? Diese Frage, die in den 1970er- und 1980er-Jahren in der wissenschaftlichen Debatte von vielen Sprach- und Literaturwissenschaftlern gestellt wurde, scheint heute im italienischen Schulsystem noch sehr aktuell und unbeantwortet zu sein. Obwohl sich mit dem im Jahr 2020 neu erschienenen Begleitband des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen neue Perspektiven eröffneten, bleibt die Diskussion zur Rolle der literarischen Bildung und der Bedeutung eines literaturorientierten Unterrichts noch offen. Dies regt zur Entdeckung neuer Forschungswege an. Der Beitrag gibt einen Überblick über das italienische Schulsystem im DaF-Bereich, fokussiert dabei auf die Richtlinien für den Einsatz literarischer Texte im Unterricht. Es werden dann in groben Umrissen die Ergebnisse der bisher durchgeführten Studien zur Rolle der Literatur im DaF-Kontext präsentiert und ein Forschungsprojekt zum Thema Literarizität im DaF-Unterricht in Italien vorgestellt.

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