Abstract

Die Wirksamkeit von spezialisierten Behandlungen zur Verhinderung krimineller Rückfälligkeit bei Jugendlichen, welche sexuelle Grenzverletzungen (Jugendliche mit Sexualdelikten, JS) begangen haben, ist unklar. Obwohl die meisten dieser Behandlungsprogramme auf den Prinzipien der kognitiven Verhaltenstherapie basieren, gibt es kaum entsprechende wissenschaftliche Evidenz. In der vorliegenden Studie wurde die Wirksamkeit des ambulanten Kurzprogramms, des Forensischen Therapieprogramms für ein angemessenes Sexualverhalten (ThePaS), überprüft. Es wurden zwei Versionen einander gegenübergestellt (ThePaS-I mit spezifischen Rückfallpräventionsstrategien vs. ThePaS-II mit Kompetenztraining). Während keine allgemeine Überlegenheit des ThePaS gegenüber sonstigen/keinen Therapiemaßnahmen nachgewiesen werden konnte, so zeigte sich doch, dass es bei JS, die das ThePaS-I absolviert hatten, nach der Behandlung zu niedrigeren Raten sexueller Rückfälligkeit kam als bei JS, die das ThePaS-II durchlaufen hatten. In Bezug auf die Rückfälligkeit unterstützen die vorliegenden Ergebnisse die deliktfokussierte Version des ThePaS, obschon die kompetenzorientierte Version zu einer schnelleren Verbesserung des psychischen Gesundheitszustandes der JS führte. Die Ergebnisse können weitere methodisch fundierte Studien bei straffälligen Jugendlichen oder Erwachsenen anregen.

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