Abstract

Dass Kapitalismus und grenzenloses Wachstum in die ökonomische Krise (Ressourcen, Energie) und die ökologische Katastrophe (Klima) führen, ist eine Erkenntnis, die seit den 1970er Jahren diskutiert wird und die einen hedonistischen Lebensstil als obsolet, unangemessen und unverantwortlich, weil inkompatibel mit den Anforderungen der ökologischen Nachhaltigkeit erscheinen lassen. Müssen wir also, wie es Degrowth-Konzepte geltend machen, auf den Wohlstand, der uns ein angenehmes, lustvolles und glückliches Leben ermöglicht, verzichten? Wenn wir einsehen, dass Glück und Lust weder erstrebenswerte oder realisierbare Lebenszwecke (Freud) noch taugliche Motive für moralisch gutes Handeln (Kant) sind, wenn wir Verzicht als Gebot der Vernunft betrachten, werden wir kein Problem mit einem genügsamen Lebensstil haben. Da aber nicht vorausgesetzt werden kann, dass sich alle Menschen den Theorien Freuds oder Kants anschliessen möchten, verfolgt der vorliegende Beitrag eine andere Argumentationsstrategie: Es wird unter Rückgriff auf die Nikomachische Ethik des Aristoteles und auf Epikur, den Stammvater des Hedonismus, gezeigt, dass Verzicht und Genügsamkeit gar nicht im Widerspruch zum Lustprinzip stehen, sondern dass sie vielmehr ein lustvolles, erfülltes und gutes Leben erst ermöglichen.

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