Abstract

Die christliche Theologie redet biblisch begründet von Gott als Liebe. Aber was besagt diese Attribution Gottes? Zunächst ist zu klären, was das deutsche Wort Liebe bedeutet, und welchen ursprachlichen Begriffen es entspricht, ohne zu sehr vergangenen Schematisierungen zu verfallen. Sodann werden die Ursprünge der Lehre von den göttlichen Eigenschaften präsentiert. Der unterschiedlichen Rolle und Gewichtung der Liebe innerhalb der Lehre von den göttlichen Eigenschaften wird bei einigen klassischen Konzeptionen nachgegangen. Ausgewählt wurden Thomas von Aquin als Vertreter der metaphysischen Tradition, Friedrich Schleiermacher als moderner Neuansatz und Karl Barth als prominente Korrektur Schleiermachers. Schliesslich wird auf die jüngste Konzeption von Wolf Krötke eingegangen, der die Eigenschaften als Gottes «Klarheiten» entfaltet. Das Fazit stellt exemplarische Anfragen an die Lehre von Gottes Eigenschaften, insbesondere an Krötkes Konzeption. Eine zu starke Priorisierung der Liebe als Eigenschaft Gottes ist angesichts ihrer Spannung zu Gottes Allmacht zu hinterfragen. So schön die Vorstellung der Liebe Gottes ist, vielleicht wäre eine Vielfalt der Gott zugesprochenen Eigenschaften gerade in postmodernen Zeiten wieder von Bedeutung.

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