Abstract
ZusammenfassungIn diesem Beitrag werden die ältesten heute noch bekannten und auffindbaren Petitionen analysiert, mit denen Frauen in der Schweiz versucht haben, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Sechs Petitionen, die zwischen 1846 und 1872 entstanden sind, werden in den Dimensionen Lexik, Sprechakte und Argumentationen mit Blick auf Bezeichnungen von Personen, für die Partei ergriffen wird, Zielbezeichnungen, politische Bitten bzw. Forderungen, Standpunkte sowie wiederkehrende Prämissen und Argumente untersucht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Frauen erst in den 1870er Jahren im politischen Diskurs als klar benennbare Interessensgruppe relativ etabliert waren, dass die Frauenbewegungen in ihren ersten Anfängen noch keine politischen Forderungen sensu stricto stellten, dass ihre Petitionserfahrung und ihr Politikwissen zu Beginn noch nicht groß genug waren, um unklare, wechselnde und falsch adressierte Standpunkte zu verhindern, dass sie aber bereits auf ein Repertoire zentraler Argumente zurückgreifen konnten, die bis heute bekannt sind. Mit Hilfe der gewonnenen Ergebnisse werden am Ende des Beitrags diachrone Hypothesen zum Sprachgebrauch der Frauenbewegungen in der Schweiz aufgestellt, die von der zukünftigen Forschung überprüft werden könnten.
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