Abstract

Zusammenfassung: Falldarstellungen als Instrument diagnostischer und therapeutischer Qualitätssicherung enthalten neben der Beschreibung der Diagnostik und der ICD-Diagnosen ein modellbasiertes Fallkonzept, aus dem Therapieziele abgeleitet werden, deren Umsetzung und Evaluation dokumentiert werden. Besondere Bedeutung haben Falldarstellungen in der Aus- und Weiterbildung. Standardvorlagen der Klinischen Neuropsychologie sind historisch bedingt an Befunden und Gutachten orientiert. Entwicklungsbedarf wurde bereits seit Inkrafttreten der alten Weiterbildungsordnung der Landeskammern vor 10 Jahren und des aktuellen Curriculums der Gesellschaft für Neuropsychologie 2017 deutlich. Dies gilt umso mehr, seit die neue Weiterbildungsordnung in Kraft getreten ist, die die neuropsychologische Psychotherapie den anderen Psychotherapierichtungen gleichstellt. Besonderer Bedarf besteht an Standards für die Entwicklung individueller Fallkonzepte als Grundlage für Therapieziele und therapeutisches Vorgehen. Im Sinne dieser Zielsetzung skizzieren wir hier eine standardisierte Falldarstellung mit ICF-basierter Fallkonzeptualisierung, die neben funktionellen Defiziten auch Aktivitäts- und Partizipationseinschränkungen, Person- und Umweltfaktoren sowie eine fachlich begründete, abgestufte Auswahl von Therapiezielen enthält. Sie soll der Fachöffentlichkeit als Diskussionsgrundlage für die Weiterentwicklung neuropsychologischer Standards dienen.

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