Abstract
Dieser Aufsatz setzt sich durch eine eingehende Analyse des deutschen Zombie-Films Rammbock (Marvin Kren, 2010, Deutschland) mit dem Konzept einer Pandemie im Kleinen auseinander. Im Unterschied zu Blockbuster-Zombie Filmen, die ublicherweise auf Ausmas und Ausweitung der Ansteckung ausgerichtet sind, beschaftigt sich Rammbock mit dem Individuum in seinem Milieu, in diesem Fall weit entfernt von den stadtischen Zentren, in denen man auf Hilfe von Spezialisten zuruckgreifen kann. Wichtig an dem Film ist, dass das Virus harmlos bleibt, bis es durch Angst oder Wutanfalle freigesetzt wird. Im Film geht es deshalb darum, wie man die Virenaktivierung vermeidet. Dies schafft interessante Bezuge zur jetzigen Pandemie, in der personliche Verantwortung eine Rolle bei der Begrenzung und Ausweitung der Krankheit spielt. Rammbock beschaftigt sich auch mit den Effekten der pandemie-bedingten Isolierung, wobei auch hier Vergleiche mit der heutigen Situation anbieten, in der sich Individuen von anderen abschotten mussen und, weil vom menschlichen Kontakt und von Hilfe abgeschnitten, psychische Probleme verschiedenen Ausmases entwickeln. Dass Rammbocks Version einer Pandemie nicht auf Heilmoglichkeiten fokussiert, ist auch fur die jetzige Situation relevant, in der die Parole „Ausharren statt Heilen“ wichtig zu sein scheint.
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