Abstract
Hintergrund: Bei Handverletzungen besteht ein Interesse, möglichst frühzeitig anhand des Verletzungsmusters die voraussichtliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit einzuschätzen. Existierende Bewertungsschemata wie z. B. der HISS-Score (Hand Injury Severity Scoring System) sind komplex und aufwändig zu bestimmen. Material und Methoden: Basierend auf bei Handverletzungen auftretenden Verletzungsmustern bzw. der beteiligten Strukturen wurde ein einfach zu bestimmendes Bewertungssystem entwickelt. Anhand dieses Schemas wurden 180 Arbeitsunfälle (1997 - 2002), bei denen isoliert eine Hand betroffen war, prospektiv analysiert. Das mittlere Alter der Verletzten betrug 37,9 (18 - 65) Jahre, der Frauenanteil 11 %. Ergebnisse: Die häufigste Verletzungslokalisation waren mit 55 % der Fälle die Langfinger, von denen wiederum der Zeigefinger am häufigsten betroffen war. Die längste Dauer der Arbeitsunfähigkeit wurde durch revaskularisationspflichtige Schäden und Weichteildefekte verursacht. Die Korrelation zwischen dem neu entwickelten Bewertungsschema und der Dauer der AU (p < 0,0001, r = 0,46) war stärker als die Korrelation zwischen HISS-Wert und Dauer der AU (p < 0,0001, r = 0,37). Weiterhin ergab sich eine signifikante Korrelation zwischen dem Bewertungsschema und der Dauer des stationären Aufenthaltes (p < 0,0001). Schlussfolgerung: Durch den Score kann schnell und auf einfache Weise eine grobe Einschätzung der voraussichtlichen Dauer der Arbeitsunfähigkeit erfolgen.
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