Abstract

ZusammenfassungEines der Grundprinzipien der modernen Anästhesie ist die Kombination unterschiedlicher Pharmaka aus verschiedenen Substanzgruppen. Zusätzlich sehen sich Anästhesisten häufig mit der umfangreichen medikamentösen Dauertherapie chronisch kranker Patienten konfrontiert. Werden zwei oder mehrere Medikamente gleichzeitig appliziert, kann sich der pharmakologische Effekt von der Summe der einzeln verabreichten Substanzen unterscheiden. Das kann erwünscht, aber für den Patienten auch potenziell gefährlich sein. Die Wahrscheinlichkeit einer unerwünschten Arzneimittelwechselwirkung steigt exponentiell mit der Anzahl der verabreichten Medikamente und kann sowohl auf pharmazeutischer, pharmakodynamischer wie pharmakokinetischer Ebene entstehen. Obwohl die Fülle der Interaktionsmöglichkeiten enorm und die Komplexität der Arzneimittelwechselwirkungen schwer greifbar und zu identifizieren sind, gelten ernsthafte Medikamenteninteraktionen in der Anästhesie allgemein als vorhersehbar. Neben der Erkennung der Risikofaktoren wie Leber- und Niereninsuffizienz, ASA-Status sowie metabolische und endokrine Veränderungen des Patienten sind grundlegende Kenntnisse und ein Verständnis der allgemeinen und speziellen Pharmakologie notwendig, um unerwünschte Arzneimittelwechselwirkungen zu verhindern.

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