Abstract

Histologischen Techniken kommt eine Schlüsselrolle für den Erfolg und für die Weiterentwicklung des Sentinel-Node-Gesamtkonzepts zu. Die im „Augsburg Consensus” international und interdisziplinär verabschiedeten Standards sind hierfür die Basis. Um Malignomzellen im Sentinel-Lymphknoten (SLK) auch in kleiner Zahl mit absoluter Spezifität und hinreichender Sensitivität identifizieren zu können, bedarf es der konventionellen histologischen (HE) und der immunhistochemischen (Markerwahl passend zum Immunphänotyp des Primärtumors) Untersuchung geeigneter Serien von Paraffinschnitten. Bei melanomassoziierten SLKs ist dabei besonders auf die Unterscheidung von ebenfalls S100-positiven kapsulären und trabekulären Nävuszellen, eingewanderten Langerhanszellen, interdigitierenden Retikulumzellen und intranodalen Nerven zu achten. Ein substanzielles Risiko melanompositiver SLKs und damit die Indikation zur SLNE besteht für Patienten mit Primärmelanomen ab einer Tumordicke von 0,76 mm nach Breslow. Die mikromorphometrische S-Klassifikation des SLK-Melanombefalls ist - auch in einer vereinfachten Version analog der Breslowschen Messmethode - ein erstrangiger Prognostikator sowohl für das Risiko noch nachgeschalteter Lymphknotenmetastasen in der jeweiligen Region als auch für die Manifestationswahrscheinlichkeit von Fernmetastasen und damit für das Gesamtüberleben. Ebenso wie die Breslow-assoziierte T-Klassifikation des Primärmelanoms ist die S-Klassifikation somit ein essenzielles Selektions- und Stratifikationskriterium für die Planung und Durchführung prospektiv randomisierter adjuvanter Therapiestudien beim malignen Melanom. Bisher verfügbare RT-PCR-Techniken eignen sich wegen unzureichender Spezifität für Melanomzellen nicht als diagnostische Alternativen zur Histologie und Immunhistochemie. Eine sinnvolle Kombination von HE-Histologie, Immunhistochemie und RT-PCR-Analysen ohne Gefährdung bereits erreichter diagnostischer Standards gelingt durch Verwendung unmittelbar aufeinanderfolgender Paraffinschnitte. Auf diese Weise lässt sich die Sensitivität für die Identifikation von Melanom- und mehr noch von Nävuszellen in SLKs ohne Spezifitätseinbuße weiter verbessern.

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