Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Leichte Sprache Plus ist ein Mittel, Gesundheitsinformationen zielgruppengerecht zugänglich zu machen. In diesem Beitrag stehen neben Frauen mit Deutsch als Zweitsprache auch Frauen mit Deutsch als Erstsprache im Fokus. Untersucht werden das Verstehen und Anwenden des Anamnesebogens einer Patientenaufklärung. Dabei werden spezifische Barrieren aufgedeckt, die vom Text ausgehen. Methoden Verstehen und Anwenden von Informationen wurden in qualitativen leitfadengestützten Online-Interviews abgefragt. Nach Kuckartz und Rädiker wurden evaluative Kategorien erstellt, in denen Verstehen und Anwenden bewertet wurde. Wo die Probandinnen den Text bewerteten, wurden Aussagen zudem in inhaltlich-strukturierenden Kategorien codiert. Die Barrieren für Verstehen und Anwenden werden nach dem Modell der Hildesheimer Treppe kategorisiert. Schlussfolgerungen Die Textsorte „Fragebogen“ ist nicht zielgruppenorientiert. Sie stellt die Leserinnen vor eine Fach- und Fachsprachenbarriere. Es ist umfangreiches Vorwissen gefordert, das die Leserinnen nicht mitbringen, ggf. kommt für die Frauen mit Deutsch als L2 die Sprachbarriere hinzu. Signalwörter wie „Diabetes“ helfen Leserinnen, wichtige Textstellen zu identifizieren und erhöhen so die Anwendbarkeit der Informationen. Kann der Fragebogen durch die Leserin nicht angewandt werden, gewinnt die umliegende Kommunikationssituation an Bedeutung.

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