Abstract

Enteignungen judischer Unternehmer in der NS-Zeit und der Umgang der Nachkommen mit der verbrecherischen Familiengeschichte bilden den Angelpunkt des Jugendromans Mirjam Presslers Die Zeit der schlafenden Hunde. Konfrontation mit dem judischen Opfer der Enteignung bewegt die jugendliche Protagonistin zur Aufdeckung der Wahrheit uber die Ubernahme des Familiengeschafts durch ihren Grosvater im Zuge der Arisierung. Das Problem wird im Roman im Prozess der Erinnerung aktualisiert und aus zwei Perspektiven – jener der Opfer und jener der Tater – differenziert dargestellt. Der Beitrag beleuchtet, wie dieses Problem adaquat zur Spezifik der KJL, aber auch unter Berucksichtigung aktueller Ereignisse behandelt wird, und zugleich, wie dank der Darstellung von komplexen, auf verschiedenen Zeitebenen situierten Bildern, ein moglichst wirklichkeitsnahes Nachzeichnen der Reflexionsprozesse der Hauptfigur erfolgt.

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