Abstract

CO2-Labels sollen es Verbrauchern ermoglichen, klimafreundlich einzukaufen. Verbraucher ausern immer wieder, dass sie Interesse an solchen Kennzeichnungen haben um entsprechende Produkte zu kaufen. Obwohl es mehrere CO2-Labels in verschiedenen europaischen Landern gibt, ist ihre Marktbedeutung nach wie vor gering. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Studie Verbraucherpraferenzen fur klimafreundliche Lebensmittel und benennt die Hindernisse bzw. Barrieren einer starkeren Nutzung dieser Kennzeichnungen in Europa. Es wurde ein Mixed-Methods-Ansatz verwendet, bei dem eine quantitative Online-Erhebung mit qualitativen Face-to-Face-Interviews kombiniert wurde. Gegenstand der Online-Erhebung waren Choice Experimente und ein Fragebogen zu Wissen und Einstellungen zum Klimawandel. Es wurden Verbraucherpraferenzen fur verschiedene CO2-Labels, fur eine CO2-Botschaft sowie fur andere Nachhaltigkeitsangaben, wie regionale Herkunft und okologische Erzeugung vergleichend untersucht. Die quantitativen Online-Erhebungen fanden in Deutschland, Frankreich, Italien, Norwegen, Spanien und Grosbritannien statt. Die qualitativen Face-to-face Interviews dienten der vertiefenden Analyse der Ergebnisse der Online Erhebungen und erfolgten exemplarisch in Deutschland, Frankreich und Grosbritannien. Die quantitative Online-Erhebung zeigt, dass die Prasenz eines CO2-Labels die Kaufwahrscheinlichkeit erhohte. In allen untersuchten Landern waren die Konsumenten bereit, mehr fur ein mit einem CO2-Label gekennzeichneten Produkt zu bezahlen. Im Vergleich zu regionaler oder okologischer Erzeugung schnitten die CO2-Label jedoch meist schlechter ab. Insgesamt wurde deutlich, dass die meisten Verbraucher keine CO2-Label kannten, obwohl sie zumindest in Frankreich und UK im Handel anzutreffen sind. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass das Wissen uber den Beitrag des Lebensmittelkonsums zum Klimawandel gering war. Moglichkeiten sich klimafreundlich zu verhalten waren vielfach unbekannt. Allerdings, galt der Kauf von regionalen und okologischen Produkten bei vielen als klimafreundlich. Die Bereitschaft den klimaschadlichen Konsum von Fleisch- und Milchprodukten zu reduzieren war dagegen gering - auch weil den Testpersonen die Zusammenhange nicht bekannt waren. Am Beispiel des CO2-Labellings wird aufgezeigt, welche Folgen geringes Verbraucherwissen, damit unbekannte und unsichere Zusammenhange, Misstrauen in Kennzeichnungen und Zeitpraferenz fur die Wirksamkeit einer Nachhaltigkeits-Kennzeichnung haben. Eine Veranderung des Konsumverhaltens braucht staatliche (oder privatwirtschaftliche) Regulierung und Anreizsetzung.

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