Abstract

Selten zuvor war das gesellschaftliche Interesse an wissenschaftlichem Wissen und daraus abzuleitenden Handlungsoptionen derart stark ausgeprägt wie in der Corona-Pandemie. Hat dieses Interesse zu einer partizipativen Öffnung der Wissenschaftskommunikation beigetragen, die darin Ausdruck findet, dass (wie häufig gefordert) die Teilnahme der Bevölkerung am Forschungsprozess und an Debatten über Forschung realisiert wird? Wir untersuchen auf Grundlage von drei Fallbeispielen, welche Einflüsse die Pandemie auf den Umfang multidirektional und partizipativ angelegter Wissenschaftskommunikation hatte. Dafür erfolgt eingangs eine Kategorisierung 127 bestehender Formate der Wissenschaftskommunikation nach ihrer Zielsetzung und Ausrichtung auf Partizipation und/oder Multidirektionalität. Diese Kategorisierung dient als Grundlage für die Analyse der Formate, über die im wissenschaftlichen Branchendienst Informationsdienst Wissenschaft (idw) und im Lokalteil von Regionalzeitungen vor sowie (zu unterschiedlichen Zeitpunkten) während der Pandemie berichtet wurde. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass partizipative oder multidirektionale Wissenschaftskommunikation in der Pandemie keinen Schub erhielt. In der akuten Krisenzeit 2020 setzte die Wissenschaftskommunikation in der Bearbeitung der Nachfrage nach wissenschaftlichem Wissen sowohl auf regionaler als auch auf überregionaler Ebene auf etablierte und unidirektional angelegte Formate.

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