Abstract

Der Ruckgang der Biodiversitat gilt nach Aussage der Weltbank als eine der zentralen Bedrohungen der Menschheit ahnlich dem Klimawandel. Dies ist somit nicht nur ein Experten-, sondern ein gesellschaftlich relevantes Thema. Um die Entwicklung der Artenkenntnis in den letzten 10 Jahren zu ermitteln, prufte die vorliegende Studie die Formenkenntnis 15 haufiger Vogelarten an knapp 2000 Schulerinnen und Schulern. Dabei zeigt sich, dass diese Testgruppe rund ein Drittel der Vogelarten erkennt. Damit hat die Artenkenntnis in den vergangenen zehn Jahren weiter abgenommen. Die Bekanntheit einzelner Arten erweist sich durch einen Vergleich mit Vorlauferstudien uber die Jahre hinweg als stabil. Sie ist weitgehend unabhangig von gesellschaftlichen oder schulischen Bedingungen und steht kaum in Zusammenhang mit der Beobachtbarkeit der einzelnen Arten. So erkennen Schulerinnen und Schuler Amsel und Rotkehlchen seit Jahren sehr gut, wahrend andere haufige Arten, wie z. B. Buchfink oder der Haussperling, nahezu unbekannt sind. Die Daten aus dieser Untersuchung zeigen, dass sich nicht nur die globale Biodiversitat verkleinert, sondern auch das taxonomische Wissen zuruckgeht. Somit soll diese Studie dazu anregen, dem Erwerb von Artenkenntnis im schulischen Zusammenhang wieder mehr Bedeutung zuzumessen, um nicht der reduzierten Vielfalt auch noch mit reduzierter Kenntnis Vorschub zu leisten.

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