Abstract

ZusammenfassungDer Beitrag zeichnet auf der Basis quantitativer Inhaltsanalysen von Studienprogrammen erziehungswissenschaftlicher Hauptfachstudiengänge deren Entwicklungs- und Profilbildungsdynamiken seit der Bolognareform nach, die das europäische Hochschulsystem grundlegend verändert hat. Im Fokus stehen dabei die seit der Einführung dieser Studiengänge Ende der 1960er-Jahre geführten Debatten um die Verhältnisbestimmung von allgemein-erziehungswissenschaftlichen und spezifisch-handlungsfeldbezogenen Studienanteilen. Diskutiert werden diese Befunde anhand qualitativ gewonnener Einblicke in die standortspezifischen Aushandlungsprozesse um die Implementation von Bachelor- und Masterstudiengängen im Zuge der Bolognareform. Deutlich wird, dass sich erziehungswissenschaftliche Hauptfachstudiengänge als Scharnier zwischen Disziplin und Profession in ihren Verhältnisbestimmungen von Allgemeinem und Speziellem wie auch in ihren Handlungsfeldbezügen deutlich pluralisiert haben und weiterhin dynamisch sind. Darin kommen sowohl teildisziplinäre Grenzziehungsprozesse als auch eine Disziplin zum Ausdruck, für die Pluralität ein konstitutives Element ist, um der Kontingenz ihres Gegenstands gerecht zu werden.

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